Bischöfe beraten nach dem Papst-Interview in Fulda

Frage nach Positionierung

Am Montag beginnt in Fulda die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Die zu diskutierenden Themen waren davor schon vielfältig. Jetzt wird es auch einen Austausch nach den jüngsten Ansagen von Papst Leo XIV. geben.

Bischöfe sitzen an Tischen im Tagungssaal zu Beginn der Beratungen während der Bischofsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda (Archivbild) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischöfe sitzen an Tischen im Tagungssaal zu Beginn der Beratungen während der Bischofsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda (Archivbild) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Kurz nach den überraschenden Aussagen des Papstes zu Familie, Sexualmoral und Kirchenreformen kommen die katholischen deutschen Bischöfe am Montag zu ihrer traditionsreichen Herbstvollversammlung zusammen. 

Eröffnet wird die Versammlung am Abend mit einem Festgottesdienst im Fuldaer Dom. Bis Donnerstag beraten die 61 Weih- und Ortsbischöfe am Grab des Heiligen Bonifatius. Spannend wird sein, wie sie sich zu dem neuen Interview von Leo XIV. positionieren.

So bekannte sich der Papst zur traditionellen Familie von Mutter, Vater, Kind als Fundament der Gesellschaft. Und er lehnt die in Deutschland und einigen weiteren Ländern eingeführten kirchlichen Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare ab.

Corona und Nahost

Die Bandbreite der Beratungsthemen ist groß: So wollen die katholischen Bischöfe eine Erklärung zur Nahostkrise verabschieden. Vorlegen wollen die Bischöfe auch eine Auswertung von Seelsorge und kirchlichem Handeln in der Corona-Zeit.

Weiterer Austausch ist über die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt durch Priester und Kirchenmitarbeitende geplant. Erwartet wird auch ein Papier zur Verantwortung der Kirche bei der Verfolgung von Sinti und Roma in der NS-Zeit.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (Oktober 2025) 61 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA