Zehntausende Juden besuchen Sühnegebet an Klagemauer in Jerusalem

Gebete für Soldaten und Geiseln

Vor den nahenden hohen jüdischen Feiertagen herrscht in Jerusalem großer Andrang. Viele Gläubige kommen zur Klagemauer, darunter auch eine ehemalige Hamas-Geisel. Der anhaltende Gaza-Krieg spielt in den Gebeten in eine wichtige Rolle.

Menschen beten für die Rückkehr der Geiseln im Gazastreifen vor deren Bildern an der Klagemauer am 10. Januar 2024 in Jerusalem (Israel). / © Andrea Krogmann (KNA)
Menschen beten für die Rückkehr der Geiseln im Gazastreifen vor deren Bildern an der Klagemauer am 10. Januar 2024 in Jerusalem (Israel). / © Andrea Krogmann ( KNA )

Mehr als 50.000 Juden haben am späten Donnerstagabend am Sühnegebet Slichot an der Jerusalemer Klagemauer teilgenommen. Wegen des großen Andrangs wurde die Veranstaltung live auf Großbildschirmen am Rande des Platzes sowie an den großen Mauern des Jaffa-Tores am Eingang zur Altstadt übertragen. Unter den Teilnehmern war auch die von der Terrororganisation Hamas freigelassene Geisel Agam Berger. Familienangehörige des entführten und in Gaza ermordeten Almog Sarusi beteiligten sich ebenfalls.

Bei der Zeremonie, die der geistlichen Vorbereitung auf die jüdischen Feiertage dient, beteten die Anwesenden für eine baldige Rückkehr der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln, für die Sicherheit Israels und für Frieden im Land. Auch wurde ein Gebet zum Gedenken an im Gaza-Krieg getötete Soldaten gesprochen. Am Donnerstag waren in Gaza vier israelische Soldaten getötet worden; sechs weitere kamen bei einem Terroranschlag an der Grenze zu Jordanien ums Leben.

Die jüdischen Hochfeste beginnen mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana vom 22. bis 24. September, gefolgt vom Versöhnungsfest Jom Kippur am 1./2. Oktober und dem Laubhüttenfest Sukkot vom 6. bis 13. Oktober. Im Vorfeld finden an verschiedenen Orten im Land zentrale Slichot-Feiern statt.

Rosch Haschana - Das jüdische Neujahrsfest

Die Terminberechnung des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana richtet sich nach dem Rhythmus des Mondes, daher ist es ein bewegliches Fest. Im Jahr 2025 beginnt der ernste Feiertag mit Sonnenuntergang am 22. September und endet mit Einbruch der Dunkelheit am 24. September. Es beginnt das jüdische Jahr 5786 nach Erschaffung der Welt. Rosch Haschana heißt das jüdische Neujahrsfest auf Hebräisch. Es bedeutet wörtlich "Kopf des Jahres" und leitet zehn Bußtage ein, die in Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Feiertag, münden.

Symbolbild: Rosch Haschana / © ungvar (shutterstock)
Quelle:
KNA