Bischof Overbeck verteidigt Regenbogenfahne und verurteilt Gewalt

Plädoyer für Toleranz, Respekt und Vielfalt

Es war ein Streit um bunte Farben: In Essen ist es zu Handgreiflichkeiten gekommen, nachdem auf einem katholischen Gemeindefest eine Regenbogenfahne gehisst worden war. Der Essener Bischof verteidigt das bunte Symbol.

Segensbändchen in Regenbogenfarben / © Katharina Gebauer (KNA)
Segensbändchen in Regenbogenfarben / © Katharina Gebauer ( KNA )

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat einen handgreiflichen Streit um eine Regenbogenfahne auf einem Gemeindefest verurteilt. "So etwas widerspricht unserem christlichen Menschenbild und darf in unserer Kirche, die für Toleranz, Respekt und Vielfalt stehen soll, keinen Platz haben", erklärte er am Mittwoch. Der Streit war entbrannt, nachdem eine Regenbogenfahne auf der Feier gehisst worden war. Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht (KNA)
Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Zeichen wie die Regenbogenfahne zeigen laut Overbeck, dass jeder Mensch von Gott gewollt ist: "Unterschiedslos, voraussetzungs- und bedingungslos." Der Bischof dankte der Katholischen jungen Gemeinde (KjG), die über den Vorfall berichtet hatte. "Ich versichere der KjG meine Solidarität und stehe fest an ihrer Seite."

Pfarrer zeigt sich schockiert

Das Fest der Gemeinde Sankt Michael in Essen-Dellwig hatte am Samstag stattgefunden. Die örtliche Gruppe der KjG schrieb auf Instagram über einen "gewaltvollen Übergriff auf uns als Jugendverband, als Reaktion auf das Hissen der Regenbogenfahne bei unserem Gemeindefest". Nach Angaben der Gruppe wurden zwei Personen verletzt. Pfarrer Benedikt Ogrodowczyk äußerte sich gegenüber dem katholischen Online-Portal kirche-und-leben.de. Es sei schockierend, dass ein Zeichen für Vielfalt solche Gewalt hervorrufe.

Quelle:
KNA