Papst Leo XIV. hat die Religionen der Welt zum Einsatz für "eine Zukunft des Friedens, der Brüderlichkeit und der Solidarität" aufgerufen.
"Wenn religiöse Führer gemeinsam für die Schwächsten der Gesellschaft eintreten, Bäume pflanzen, um unser gemeinsames Zuhause zu schützen, oder gemeinsam für die Menschenwürde eintreten, bezeugen sie, dass Glaube mehr verbindet als trennt", so der Papst in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft an einen Religionskongress in Kasachstan. "Auf diese Weise wird Synergie zu einem kraftvollen Zeichen der Hoffnung für die gesamte Menschheit und zeigt, dass Religion im Kern keine Quelle von Konflikten, sondern eine Quelle der Heilung und Versöhnung ist."
Leo XIV. richtete sich an die Teilnehmer des achten "Kongresses der Führer der Weltreligionen und der traditionellen Religionen", der von Mittwoch bis Donnerstag im kasachischen Astana stattfindet. Zu dem Treffen unter dem Motto "Dialog der Religionen: Synergie für die Zukunft" werden rund 100 teils hochrangig besetzte Delegationen von Christentum, Islam und Buddhismus, aber auch traditioneller spiritueller Gemeinschaften aus 60 Ländern erwartet.
Die Teilnehmer eine der Wunsch, "unserer zerbrochenen und verwundeten Welt Heilung zu bringen", führte Leo aus. "Dieses Thema ist besonders aktuell, da es die zentrale Rolle des interreligiösen Dialogs in einem von gewaltsamen Konflikten geprägten Zeitalter unterstreicht."
Religiöse Vielfalt als Quelle und Bereicherung
Glaubensgemeinschaften arbeiteten oft Seite an Seite, um den Bedürftigsten Hilfe und Hoffnung zu bringen. "Eine solche Zusammenarbeit ist kein Aufruf, Unterschiede auszulöschen, sondern vielmehr eine Einladung, Vielfalt als Quelle gegenseitiger Bereicherung anzunehmen", so der Papst.
"Die katholische Kirche ihrerseits anerkennt und schätzt alles, was in anderen Religionen 'wahr und heilig' ist", erinnerte er an die Erklärung "Nostra aetate". Sie stellte vor 60 Jahren das Verhältnis der Kirche zum Judentum und zu anderen Religionen auf eine neue Basis. "Tatsächlich versucht sie, echte Synergie zu fördern, indem sie die unterschiedlichen Gaben jeder Tradition in die Begegnung einbringt, bei der jeder Glaube seine einzigartige Weisheit und sein Mitgefühl in den Dienst des Gemeinwohls stellt", betonte Leo XIV.
Auch verwies er auf das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt", das Papst Franziskus 2019 mit Großimam Ahmad al-Tayyeb unterzeichnet hatte. Die Kongressteilnehmer sollten unermüdlich für Harmonie arbeiten und eine Synergie für den Frieden schaffen, appellierte der amtierende Papst und fügte hinzu: "Lasst uns Seite an Seite beten, Schulter an Schulter dienen und mit einer Stimme sprechen, wo immer die Menschenwürde in Gefahr ist."