Streubomben – auch als Streumunition bekannt – werden weltweit seit Jahrzehnten eingesetzt, erstmals während des Zweiten Weltkriegs. Damals noch als Schmetterlingsbombe bezeichnet, setzte die deutsche Luftwaffe beispielsweise die Munition beim Bombardement der englischen Städte Ipswich und Grimsby ein. Laut Handicap International kamen Streubomben seitdem in mindestens 39 Ländern und fünf Regionen zum Einsatz. Besonders häufig wurde sie beispielsweise im Vietnam-Krieg (1965-1975) genutzt, aber auch Ende der 1990er-Jahre in europäischen Ländern wie Serbien, dem Kosovo, Montenegro und Albanien.
Während der Einsatz über viele Jahre kontinuierlich zurückging, änderte sich das im Jahr 2022. Grund dafür ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Dort verwenden beide Kriegsparteien Streubomben.
Dabei soll das Übereinkommen über Streumunition, das auch als Oslo-Übereinkommen bekannt ist, genau das verhindern – weltweit. Es trat am 1. August 2010 in Kraft und verbietet Einsatz, Entwicklung, Herstellung, Erwerb, Lagerung, Einbehaltung und Weitergabe von Streumunition. Bis August 2025 hatten sich 123 Staaten dem Verbotsvertrag verpflichtet. In diesem Jahr trat Nato-Mitglied Litauen allerdings aus dem Übereinkommen aus. Es gibt aber auch Beitritte. So hat Vanuatu im Südpazifik seine Mitgliedschaft angekündigt. Neue Mitglieder sind bereits der Südsudan und Nigeria.
Als Streumunition wird konventionelle Munition bezeichnet, die kleinere Sprengkörper – also Submunition – mit jeweils weniger als zwanzig Kilogramm Gewicht verstreut oder freigibt. Allerdings detoniert nur ein Teil. Die vor Ort verbleibenden Blindgänger gefährden so die Bevölkerung. Streumunition kann vom Flugzeug aus abgeworfen werden. Die Streuung ist unkontrolliert und kann große Flächen treffen. (KNA 16.09.2025)