Papst Leo XIV. steht zu seinen Tränen

Reinigung der Augen und Befreiung des Denkens

Seit gut vier Monaten ist Papst Leo XIV. im Amt. Von Anfang an fiel er als ein Kirchenoberhaupt auf, das Gefühle zeigen kann, auch durch Tränen. Für ihn ist das kein Grund zum Schämen. Ganz im Gegenteil, sagt er jetzt im Vatikan.

Papst Leo XIV. / © Marco Iacobucci Epp (shutterstock)

Papst Leo XIV. ermutigt die Menschen, Weinen nicht als Zeichen von Schwäche zu sehen. Tränen könnten "tiefe Gefühle des verwundeten Herzens" ausdrücken oder auch "ein stummer Schrei nach Mitgefühl und Trost" sein, sagte er am Montag im Petersdom. "Aber vor allem sind sie Befreiung und Reinigung der Augen, der Gefühle und des Denkens", betonte Leo.

Der neu gewählte Papst Leo XIV. (2.v.l.), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan / © Luca Bruno (dpa)
Der neu gewählte Papst Leo XIV. (2.v.l.), der US-Amerikaner Robert Prevost, erscheint auf dem Balkon des Petersdoms im Vatikan / © Luca Bruno ( dpa )

"Wir sollten uns nicht schämen zu weinen; es ist ein Weg, unsere Traurigkeit und unser Verlangen nach einer neuen Welt auszudrücken; es ist eine Sprache, die von unserem schwachen und geprüften, aber zur Freude berufenen Menschsein spricht", sagte er bei einer Andacht im Rahmen einer Heilig-Jahr-Veranstaltung für Menschen in Leid und Trauer. 

Leo XIV. (70), der schon am Wahlabend am 8. Mai auf der Mittelloggia des Petersdoms mit den Tränen kämpfte, zeigt sich seither in mehreren Situationen tief berührt.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA