Patriarchat erlässt Schulden für Schulgebühren im Heiligen Land

Barmherzigkeit hat Tradition

Schon in der Antike gab es diese Tradition und die katholische Kirche hat sie ebenfalls übernommen. Eltern im Heiligen Land, die Schulgebühren für ihre Kinder bislang nicht bezahlt haben, können sich freuen.

Kreuz vor der Altstadtkulisse von Jerusalem / © ESB Professional (shutterstock)
Kreuz vor der Altstadtkulisse von Jerusalem / © ESB Professional ( shutterstock )

Eltern im Heiligen Land, die Schulgebühren für ihre Kinder bislang nicht bezahlt haben, können sich freuen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat zum Heiligen Jahr allen Familien die Schulden gegenüber seinen Schulen bis zum Schuljahr 2024/25 erlassen. Die Diözese wolle damit einen konkreten Beitrag angesichts von Gewalt und dem endlos scheinenden Krieg leisten, heißt es in einem von Patriarch Pierbattista Pizzaballa (Freitag) veröffentlichen Brief.

Das Patriarchat, die Vertretung der römisch-katholischen Christen im Heiligen Land, unterhält in der Region insgesamt 44 Schulen, auch in den Palästinensischen Gebieten. Der Besuch steht Kindern aller Religionen offen. Kardinal Pizzaballa hob hervor, das noch von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr sei auch eine Zeit von Barmherzigkeit und Verantwortung. Traditionell gehörte schon in der Antike ein Schuldenerlass zum biblischen Jubeljahr hinzu.

Er hoffe, mit dieser Geste "vielen unserer bedürftigen Familien das Leben zu erleichtern und ihnen zu helfen, Zuversicht und Hoffnung wiederzugewinnen", heißt es in Pizzaballas Schreiben. Die Entscheidung sei dem Patriarchat angesichts der damit verbundenen Kosten nicht leichtgefallen; verschiedene Verwaltungsstellen hätten berechtigte Bedenken geäußert. "Dennoch halten wir es für nötig, diese Geste zu setzen und erneut auf Gott und seine Vorsehung zu vertrauen."

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA