Das erklärte Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag. Dass Polen nach dem Eindringen von Drohnen in den polnischen Luftraum unter massivem Druck stehe, sei belastend. "In diesen Zeiten ist es umso dringlicher, dass wir unsere Solidarität mit den polnischen Geschwistern zeigen", so die Präsidentin des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus.
Der Gnesener Kongress (11. bis 14. September) gilt laut ZdK als bedeutendes interreligiöses Forum des Dialogs zwischen Kirche, Politik und Gesellschaft. Das ZdK habe schon vor einiger Zeit die Einladung angenommen, Kooperationspartner der Veranstaltung zu sein. Stetter-Karp erklärte: "Gerade jetzt bin ich dankbar, dass unsere Delegation dort die bestehenden, intensiven Kontakte pflegen und das Gespräch suchen kann."
Gemeinsame Erklärung zum Jubiläum
Vor 60 Jahren, im November 1965, hatten die polnischen und die deutschen Bischöfe einander in einem historischen Briefwechsel um Vergebung für das Leid des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung gebeten. Mitten im Kalten Krieg und zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils war das ein wirksames Zeichen der Versöhnung. Im Anschluss daran gab es bis heute zahlreiche Kooperationen und Solidaritätsaktionen zwischen der katholischen Kirche in Polen und Deutschland.
Das ZdK nimmt das Jubiläum des Briefwechsels zum Anlass, sich mit den polnischen Freundinnen und Freunden auszutauschen. Stetter-Karp erklärte, eine Delegation fahre ins polnische Gnesen und wolle dort eine gemeinsame Erklärung vorbereiten.
Gemeinsam wolle man auch nach vorn schauen, erklärte Stefan Eschbach, stellvertretender europapolitischer Sprecher des ZdK: "Angesichts der Bedrohung auch Polens durch den Krieg im Nachbarland Ukraine ist es uns wichtig, gemeinsam das Wort gegen die jüngste militärische Provokation durch Russland zu erheben."
Zugleich wolle man mit Blick auf den Alltag an der deutsch-polnischen Grenze und die anhaltenden Grenzkontrollen darum ringen, wie Migration gerecht und menschenwürdig gestaltet werden könne. "Welche Beiträge wir als Christinnen und Christen aus beiden Ländern gemeinsam zu einem gerechten Frieden in der Ukraine leisten können und was wir tun müssen, um das deutsch-polnische Verhältnis zu stärken, wird ebenfalls auf der Agenda stehen."