Nichts weniger als "Die volle Wahrheit über Noahs Arche" verspricht ein neues Theaterstück aus dem Allgäu. "330 Tage in einem Boot" heißt das Bühnenwerk der Passionsspielgemeinschaft Waal. "Die Erzählung über Noah und seine Arche ist eine faszinierende Geschichte", erklärt die Künstlergruppe auf ihrer Internetseite. Und weiter: "Leider verliert sie kein Wort darüber, was während der Zeit der Flut in der Arche passiert ist. Acht Menschen fast ein Jahr auf engstem Raum. Da muss doch einiges los gewesen sein." Das Stück von Manfred Dempf solle diese Wissenslücke nun schließen.
Den Angaben zufolge sind sechs Aufführungen des humoristischen Stücks geplant: am 20., 27. und 28. September sowie am 3., 4. und 5. Oktober. Die Darbietungen im Passionsspieltheater Waal, Theaterstraße 7, beginnen samstags um 20 Uhr, sonn- und feiertags um 17 Uhr. Der Eintritt kostet 18 Euro, ermäßigt 12 Euro. Karten gibt es unter Telefon (0 82 46) 96 90 01 und auf www.passion-waal.de.
Spiel im schwäbischen Dialekt
Waal ist bekannt für sein Passionsspiel. Es wird in der Regel einmal im Jahrzehnt aufgeführt und beruht auf einem Pestgelübde. Seit dem 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt und seit 1444 Marktflecken, gilt der 2.000-Einwohner-Ort Waal laut seiner Passionsspielgemeinschaft als die Stätte des ältesten und heute einzigen noch existenten Passions- und Volkstheaters in Bayerisch-Schwaben. Die Auswahl der Stücke beschränkt sich dort nicht nur auf die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu. Es gibt auch Heiligenspiele und weltliches Programm. Eine Besonderheit ist, dass die Mitwirkenden dazu ermutigt werden, in ihrem Dialekt, dem Allgäu-Schwäbischen, zu spielen.
Im christlich-jüdischen Kulturraum ist die biblische, alttestamentliche Geschichte von Noah und seiner Arche (Genesis, 6-9) die bekannteste Sintflut-Erzählung. Darin fordert Gott Noah auf, ein großes Boot zu bauen, um damit seine Familie sowie von jedem Tier ein Männchen und ein Weibchen vor einer Sintflut zu retten. 40 Tage dauert die Flut, dann erreichte die Arche Noah neues Land.