Sie ist die größte Synagoge in Frankfurt am Main, steht im Westend in der Nähe des Gemeindezentrums und hat eine bewegte Geschichte. Und eine Besonderheit, die sie von vielen Synagogen in Deutschland unterscheidet.
Die Westendsynagoge in Frankfurt ist heute die größte Synagoge der Mainmetropole. Eröffnet wurde sie am 28. September 1910.
Die einst liberal geführte Synagoge hatte eine Orgel, die heutzutage auf der Empore untergebracht ist. Gespielt wird sie allerdings nicht, weil die Synagoge nach der Schoah eine orthodoxe Prägung erhielt und das Orgelspiel in dieser jüdischen Strömung nicht üblich ist.
Als einzige der damals vier großen Frankfurter Synagogen wurde sie bei den NS-Novemberpogromen 1938 und einem Fliegerangriff mit Brandbomben 1944 zwar schwer beschädigt, aber nicht komplett zerstört. Nur wenige Synagogen in Deutschland überstanden den Nazi-Terror im November 1938. Mitte September 1945, vor 80 Jahren, fand der erste Gottesdienst nach der Schoah in der notdürftig instandgesetzten Westendsynagoge statt.
Mit dabei waren zahlreiche jüdische US-Soldaten - von den mehr als
11.000 in die Lager deportierten Frankfurter Jüdinnen und Juden hatten nur wenige überlebt. Die 1948 neu gegründete Jüdische Gemeinde bestand zum großen Teil aus orthodox geprägten, osteuropäischen Schoah-Überlebenden.
Die offizielle Wiedereröffnung der Westendsynagoge fand am 6.
September 1950 statt. Nach einer ersten Neugestaltung wurde sie ab Anfang der 1980er Jahre erst von außen renoviert und danach im Inneren neu gestaltet. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hat aktuell knapp 6.500 Mitglieder und gehört zu den größten in Deutschland. (Quelle: KNA)