Sankt Quirin am Tegernsee erstrahlt in neuem Glanz

Nacht acht Jahren Renovierung

Ein Brunnen aus rotem Marmor bildet noch immer den Mittelpunkt der kleinen Kirche Sankt Quirin am Tegernsee. Nach langjähriger Sanierung wird der geschichtsträchtige Bau Ende des Monats feierlich wiedereröffnet.

Geöffnete Kirchentür / © Markus Linn (KNA)
Geöffnete Kirchentür / © Markus Linn ( KNA )

Acht Jahre wurde renoviert, jetzt aber ist es soweit: Die Filialkirche Sankt Quirin im oberbayerischen Gmund am Tegernsee, eines der kirchengeschichtlich bedeutendsten Gotteshäuser im Erzbistum München und Freising, wird wiedereröffnet. Das gab die Erzdiözese am Mittwoch bekannt. Aus diesem Anlass feiert Kardinal Reinhard Marx am 30. August einen Gottesdienst mit Altarweihe.

Die Kosten für Restaurierungsmaßnahmen belaufen sich den Angaben nach auf insgesamt rund 2,86 Millionen Euro. Die Erzdiözese beteiligte sich mit 2,7 Millionen Euro. Weitere Mittel kamen von der Pfarrkirchenstiftung sowie vom Ökumenischen Kirchbauverein Tegernsee, Rottach und Kreuth sowie von der Bauerschen Barockstiftung.

Außensanierung 2017 begonnen

Die Außensanierung hatte im Mai 2017 begonnen, wie es heißt. Sechs Jahre später starteten die Sanierungsarbeiten im Inneren der Kirche. Sankt Quirin wurde der Überlieferung nach bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts an der Stelle errichtet, an der die Reliquien des römischen Märtyrers Quirinius bei der Überführung nach Tegernsee Halt machten. Dort soll eine heilkräftige Quelle entsprungen sein, deren Brunnen noch heute den Mittelpunkt des Gotteshauses bildet. Um 1170 wurde erstmals eine hölzerne Kapelle über der Quelle erwähnt, um 1460 die heutige Steinkirche erbaut, der spätgotische Altar folgte 1474.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Gebäude den Angaben zufolge mehrere Umbauten. Der Kirchenraum ist demnach von reich verziertem Stuck und dem Rotmarmor-Brunnen geprägt. Der Hochaltar, der während des Dreißigjährigen Krieges 1638 entstand, zeigt eine Statue des heiligen Quirinus und ist mit Figuren der Apostel Petrus und Paulus geschmückt.

Neuer Zelebrationsaltar

Die Kirche beherbergt auch bedeutende Kunstwerke, darunter Ölgemälde und eine Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Nach der Säkularisation 1803 wurde sie Teil der Pfarrei Tegernsee und wird seitdem regelmäßig für Gottesdienste genutzt. Im Rahmen der jüngsten Arbeiten gestaltete der Künstler Matthias Larasser-Bergmeister neu einen Zelebrationsaltar, den Ambo (Lesepult) und Priestersitze.

Kirche und Kunst

Die Kirche war über Jahrhunderte hinweg die maßgebliche Institution zur Förderung von Kunst und Kultur. Neue Baustile und Techniken fanden meist in Architektur und Ausstattung sakraler Gebäude ihre Erstanwendung. Wenngleich die einstige Monopolstellung nicht mehr in dieser Form vorhanden ist, so legt die Kirche in der sakralen Kunst auch heute noch großen Wert auf Qualität.

Ein Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz in der Kirche Sankt Andreas / © Beate Laurenti (KNA)
Ein Glasfenster des Künstlers Markus Lüpertz in der Kirche Sankt Andreas / © Beate Laurenti ( KNA )
Quelle:
KNA