Juan Antonio Cruz Serrano, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), bezeichnete die Lage in Haiti als "dramatisch", wie das Portal Vatican News berichtet. Die Bevölkerung leide unter Unsicherheit, Armut und der anhaltenden Gewalt durch verschiedene bewaffnete Gruppen.
Tatsächlich nimmt die Not immer größere Ausmaße an: Allein in den vergangenen Monaten starben Tausende Menschen wegen der herrschenden Bandengewalt. Rund 1,3 Millionen - mehr als zehn Prozent der Bevölkerung - mussten ihre Häuser verlassen. Zudem schiebt das Nachbarland Dominikanische Republik geflüchtete Haitianer zurück in ihr Heimatland ab.
Kürzlich hatte bereits Papst Leo XIV. "die konkrete Unterstützung der internationalen Gemeinschaft" gefordert, um Haiti zu helfen. Das Land steckt seit Jahren in einer schweren innenpolitischen Krise. Nach dem Mord an Staatspräsident Jovenel Moise 2021 bauten kriminelle Banden ihre Macht aus und terrorisieren seitdem die Bevölkerung. Fast die Hälfte der Einwohner, etwa 4,9 Millionen Menschen, habe nicht genug zu essen, um gesund zu überleben, hieß es zuletzt aus UN-Kreisen.