Papst begrüßt Frieden zwischen Armenien und Aserbaidschan

"Stabil und dauerhaft"

Am Freitag haben Armenien und Aserbaidschan nach Vermittlung durch US-Präsident Trump eine Friedenserklärung im Weißen Haus unterzeichnet. Beim Mittagsgebet begrüßt Papst Leo XIV. das und fordert Frieden auch an anderen Kriegsfronten.

Papst Leo XIV. beim sonntäglichen Angelusgebet / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV. beim sonntäglichen Angelusgebet / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Papst Leo XIV. hat die nach Vermittlung von US-Präsident Donald Trump geschlossene Friedensvereinbarung zwischen Armenien und Aserbaidschan begrüßt. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag vor Tausenden Menschen, er hoffe nach dem Friedensabschluss auf einen stabilen und dauerhaften Frieden in diesem Teil des Kaukasus. Den Beitrag der Regierung in Washington zu der Vereinbarung zwischen den beiden lange verfeindeten Ländern erwähnte der aus den USA stammende Papst nicht.

Präsident Donald Trump schüttelt während einer trilateralen Unterzeichnung die Hände von Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev (links) und Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan (rechts) im State Dining Room des Weißen Hauses. / © Mark Schiefelbein/AP (dpa)
Präsident Donald Trump schüttelt während einer trilateralen Unterzeichnung die Hände von Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev (links) und Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan (rechts) im State Dining Room des Weißen Hauses. / © Mark Schiefelbein/AP ( dpa )

Kriege beenden

Auch auf den sich weiter zuspitzenden Krieg im Gazastreifen und auf das bevorstehende russisch-amerikanische Gipfeltreffen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ging der Papst nicht ausdrücklich ein. Unter Verweis auf den 80. Jahrestag der verheerenden Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki wählte er einen allgemein gehaltenen Friedensappell und sagte: "Beten wir weiterhin dafür, dass die Kriege beendet werden." Die Politiker rief er auf, "sich immer der Konsequenzen ihrer Entscheidungen für die Bevölkerung bewusst zu sein" und an die "weltweite Sehnsucht nach Frieden" zu denken.

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In einem weiteren Appell erinnerte der Papst an die anhaltenden Morde, Entführungen und Verbrechen in dem seit Jahren von Anarchie und interner Gewalt gezeichneten Karibikstaat Haiti. Die Staatengemeinschaft rief er auf, konkrete Schritte zu unternehmen, um in Haiti wieder Bedingungen für ein Leben in Frieden zu schaffen. Allein im vergangenen Jahr kamen in Haiti als Folge von Bandengewalt und Lynchmorden rund 5.600 Menschen ums Leben.

Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan

Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region im Südkaukasus besteht bereits seit über drei Jahrzehnten und führte auch in der Vergangenheit immer wieder zu kämpferischen Auseinandersetzungen. Völkerrechtlich gehört Bergkarabach zu Aserbaidschan. Bewohnt wurde das Gebiet bis Oktober 2020 von rund 150.000-Einwohner*innen. Die Mehrzahl fühlt sich kulturell und politisch Armenien zugehörig. Beide Seiten beanspruchen die Region für sich. Dies führte seit dem 1994 vereinbarten Waffenstillstand immer wieder zu militärisch ausgetragenen Konflikten.

Konflikt in Berg-Karabach (Archiv) (dpa)
Konflikt in Berg-Karabach (Archiv) / ( dpa )
Quelle:
KNA