Kardinal Woelki ruft zu Waffenruhe und humanitärer Hilfe in Gaza auf

"Als Christ kann ich dazu nicht schweigen"

Die Situation im Gaza-Streifen spitzt sich immer mehr zu. Angesichts des großen Leids der palästinensischen Bevölkerung hat sich nun Kardinal Woelki mit einem eindringlichen Appell zu Wort gemeldet und humanitäre Hilfe gefordert.

Kardinal Rainer Maria Woelki (dpa)
Kardinal Rainer Maria Woelki / ( dpa )

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki fordert ein Ende der Kriegshandlungen sowie humanitäre Hilfen im Gaza-Streifen. "Die Waffen müssen sofort zum Schweigen gebracht werden, die Geiseln müssen freikommen und die notleidenden Menschen in Gaza müssen mit allem Lebensnotwendigem versorgt werden", erklärte der Kölner Erzbischof am Sonntag in Köln. Alles andere sei ein Verbrechen und könne weder mit der Verteidigung der Sicherheit Israels noch mit dem Recht zur Verteidigung der Freiheit der Palästinenser gerechtfertigt werden.

Kardinal fordert ebenso Freilassung israelischer Geiseln

"Das systematische Aushungern der Bevölkerung von Gaza und die großflächige Zerstörung von Wohnhäusern und jeglicher Infrastruktur im Gaza-Streifen durch die israelische Armee müssen sofort beendet werden", erklärte der Kardinal. "Als Christ kann ich dazu nicht schweigen", sagte Woelki. Ebenso forderte er die Freilassung der israelischen Geiseln durch die Hamas und ein Ende ihrer terroristischen Angriffe auf Israel.

Rauch über Gaza / © ImageBank4u (shutterstock)

Der Angriff auf die katholische Kirche Heilige Familie in Gaza-Stadt sei ein weiterer trauriger Höhepunkt in diesem schrecklichen Krieg, erklärte Woelki. Die einzige katholische Kirche im Gaza-Streifen wurde am 17. Juli durch Beschuss beschädigt, es gab tote und verletzte Zivilisten. Die israelische Armee hatte erklärt, die Kirche in Gaza-Stadt sei versehentlich durch vom Kurs abgewichene Munition getroffen worden.

"Keinen weiteren Vorwand für einen Aufschub"

Woelki erklärte, er erwarte von allen Beteiligten, "dass sie jetzt unverzüglich die ihnen möglichen Schritte unternehmen und keinen weiteren Vorwand für einen Aufschub finden", mahnte Woelki. Verurteilen von Verbrechen und Anteilnahme mit den Opfern sowie Gebete seien wichtig. Dies müsse aber von Handeln begleitet sein, das eine sichtbare Verbesserung für die Menschen bringe. "Wir müssen alles dafür tun, dieses Leiden zu beenden", betonte Woelki. Nur das Einhalten von Recht und Gerechtigkeit ermöglichten Wege zu dauerhaftem Frieden.

Quelle:
epd