"Die Aufhebung der Sanktionen durch die USA aus allem Anschein nach wirtschaftlichen Interessen sendet ein verheerendes Signal an die Menschen in Myanmar", sagte Missio-Pressesprecher Johannes Seibel am Freitag in Aachen.
"Seit dem Putsch 2021 führt das Regime einen brutalen Krieg gegen die eigene Bevölkerung, vertreibt Hunderttausende, verübt Gewalt gegen Minderheiten und verletzt systematisch Menschenrechte, einschließlich der Religionsfreiheit."
Junge Menschen leiden den Angaben zufolge besonders unter der willkürlichen Einberufung zum Militärdienst, der oft mit Fronteinsätzen und Tod ende.
Arbeit der katholischen Kirche in Myanmar
Zum weltweiten Monat der Weltmission im Oktober stellt Missio Aachen die Arbeit der katholischen Kirche in Myanmar in den Mittelpunkt. Dabei werden Gäste aus Myanmar in Deutschland berichten, wie sie Menschen vor Ort helfen.
Missio Aachen unterstrich, dass die bisherigen Sanktionen der USA und der EU nicht gegen die Bevölkerung gerichtet seien. Vielmehr zielten sie auf Personen, Firmen und Organisationen aus dem militärisch-industriellen Bereich, die das Regime stützen und von seiner Gewalt profitieren.
Angesichts der katastrophalen Menschenrechtslage forderte Missio die Europäische Union auf, ihre noch bis zum 30. April 2026 gültigen Sanktionen gegen das Regime beizubehalten.
Zugleich appelliere man an die Bundesregierung und die EU, "öffentlich Stellung zu nehmen zur Aufhebung der Sanktionen durch die USA und sich weiter für die Wiederherstellung der Demokratie und Schutz der Menschenrechte in Myanmar einzusetzen", betonte Seibel.