Geistliche Berufungen sind oft mit Marienverehrung verbunden

Eng verknüpft

Die Marienverehrung hat im katholischen Glauben eine große Bedeutung. Zudem spielt sie eine wichtige Rolle bei Berufungen, wie eine Studie nun herausgearbeitet hat. Diese griff eine Anregung von Papst Franziskus auf.

Marienfigur mit Jesuskind / © Dominik Wolf (KNA)
Marienfigur mit Jesuskind / © Dominik Wolf ( KNA )

Einen Zusammenhang zwischen Marienfrömmigkeit und der Berufung zu einer geistlichen Lebensform sieht eine aktuelle Studie. 

Laut der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung gab eine Mehrheit der befragten Priester, Diakone und Ordensleute an, dass die Verehrung Mariens eine "bedeutende" bis "sehr große" Rolle bei der Entdeckung der eigenen Berufung gespielt habe. Durchgeführt wurde die Studie vom Forschungsinstitut CARA (Center for Applied Research in the Apostolate), das an die US-Universität Georgetown angegliedert ist.

Sie wurde im Auftrag der Diözese Saginaw im US-Bundesstaat Michigan durchgeführt und geht den Angaben zufolge auf eine Anregung von Papst Franziskus (2013-2025) zurück. Dieser hatte 2023 zu einer vertieften theologischen Auseinandersetzung mit der "marianischen Dimension der Kirche" aufgerufen. Von März bis Mai 2025 wurden dabei insgesamt 1.091 Geistliche und Ordensleute in den USA befragt.

Viele beten Rosenkranz

Demnach wurde bei 59 Prozent der Befragten die Berufungsentscheidung stark von marianischer Frömmigkeit beeinflusst, bei Ordenspriestern lag dieser Anteil sogar bei 71 Prozent. 92 Prozent gaben an, bereits in der Kindheit durch Familie, Pfarrei oder Schule mit der Marienverehrung in Berührung gekommen zu sein. Besonders verbreitet war das private Beten des Rosenkranzes (71 Prozent), aber auch Pilgerreisen zu Marienwallfahrtsorten.

Statue der Heiligen Therese von Lisieux / © Bob Roller/CNS photo (KNA)
Statue der Heiligen Therese von Lisieux / © Bob Roller/CNS photo ( KNA )

Zudem äußerten 74 Prozent der Teilnehmer, dass die Marienverehrung ihre Berufung bis heute stärke. Häufig erwähnte Vorbilder der marianischen Spiritualität waren Papst Johannes Paul II., der französische Mystiker Ludwig Maria von Montfort, Bernadette Soubirous, Therese von Lisieux und Maximilian Kolbe. "Maria ist für viele nicht nur Vorbild, sondern Wegbegleiterin, Trösterin und geistliche Freundin", heißt es im Abschlussbericht.

Die Marienverehrung hat im katholischen Glauben eine große Bedeutung, da Maria als "Mutter Gottes" angesehen wird. Gläubige verehren sie als Fürsprecherin, Vorbild im Glauben und Mutter der Kirche. Die Kirche betont, dass jede echte Marienverehrung immer auf Christus hinführt.

Marienerscheinungen

Marienerscheinungen sind laut Begriffsbestimmung des "Lexikons für Theologie und Kirche" psychische Eindrücke oder Erlebnisse, in denen jemand die Muttergottes "als sinnenhaft gegenwärtig erkennt". Besonderen Einfluss auf Frömmigkeit und Glaubensleben in der katholischen Kirche gewannen etwa die kirchlich anerkannten Erscheinungen im mexikanischen Guadalupe (1531), im südfranzösischen Lourdes (1858) und in Fatima/Portugal (1917).

Der Jahrestag der Marienerscheinung zieht traditionell viele Pilger an / © Paulo Duarte (dpa)
Der Jahrestag der Marienerscheinung zieht traditionell viele Pilger an / © Paulo Duarte ( dpa )
Quelle:
KNA