Katholische Unternehmer mahnen Politik zu Umsicht bei Mindestlohn

Wirtschaftsstandort geschwächt genug

15 Euro pro Stunde? Der Bund Katholischer Unternehmer warnt vor politischen Eingriffen bei der Festlegung des Mindestlohns und verweist auf die zuständige Kommission. Schon jetzt werde zudem mehr als die geltenden 12,82 Euro bezahlt.

Symbolbild Geldbeutel mit Scheinen und Münzen / © reisezielinfo (shutterstock)
Symbolbild Geldbeutel mit Scheinen und Münzen / © reisezielinfo ( shutterstock )

"Unser Wirtschaftsstandort ist durch Bürokratie, Energiekosten und Steuerlast schon geschwächt genug – ganz zu schweigen von den ohnehin schon sehr hohen Lohnkosten", erklärte Vorstandsmitglied Michael Gude am Donnerstag in Köln. 

Der bevorstehende Beschluss der zuständigen Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern dürfe nicht übergangen werden. Schon die Erhöhung des Mindestlohns per Gesetz im Jahr 2022 habe die Wirtschaftskrise durch steigende Personalkosten trotz vielfach sinkender Umsätze weiter befeuert.

Derzeit liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde. Die schwarz-rote Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag formuliert, dass eine Lohnuntergrenze von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar sei. Damit wurde eine Forderung der SPD aufgegriffen. Wie hoch der Mindestlohn in den nächsten zwei Jahren tatsächlich sein soll, berät noch bis spätestens Montag die sogenannte Mindestlohnkommission.

Verband kritisiert versteckte Kosten

Gude ist der Meinung, schon jetzt betrügen die Lohnkosten für Mindestlohnempfänger effektiv 15 Euro. Durch bezahlte Urlaubs-, Feier- und Krankheitstage liege die tatsächliche Vergütung pro Arbeitsstunde bereits deutlich über der gesetzlichen Untergrenze.

Der Verbandsvertreter forderte von Bundeskanzler Merz (CDU), die Tarifautonomie gegen die Durchsetzung von Einzelinteressen über den Staat zu verteidigen: "Denn Staatlicher Dirigismus per Mindestlohngesetz schadet nicht nur allen beteiligten Tarifpartnern, sondern auch der Sozialen Marktwirtschaft."

Bund Katholischer Unternehmer

Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.100 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an.

Der BKU ist in 34 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung.

Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik. (BKU)

Geschäftsfrau am Schreibtisch / © Natee Meepian (shutterstock)
Geschäftsfrau am Schreibtisch / © Natee Meepian ( shutterstock )
Quelle:
KNA