Zuvor hatten am vergangenen Sonntag mutmaßliche Terroristen des Islamischen Staats (IS) einen Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus verübt. Nach Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums sind dabei 22 Menschen getötet worden, 63 verletzt.
"Die neuen syrischen Machthaber sind nicht gewillt, Minderheiten vor Angriffen zu schützen", erklärte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido.
Vielmehr gehörten neben Christen Minderheiten wie Kurden, Drusen, Alawiten und Schiiten zu den Hauptfeinden des seit Januar amtierenden syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa. Besorgniserregend sei zudem, dass der IS in den von al-Scharaa kontrollierten Gebieten ungehindert operieren könne.
Ursprünglich drei Millionen Christen
Zurzeit leben nach den Angaben der Menschenrechtsorganisation etwa 300.000 Christen in Syrien. Vor 2011 waren es demnach noch drei Millionen.
Bereits im vergangenen Dezember hatte die Menschenrechtsorganisation an die damalige Bundesregierung appelliert, die Menschen in Syrien nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Stattdessen solle sie sich aktiv für einen demokratischen Übergangsprozess einsetzen. Zuvor hatte die terroristische Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) nach mehreren Jahren des Bürgerkriegs die Macht übernommen.