Wie der Petersdom klimaneutral werden soll

Bis Dezember 2026

Der Vatikan ist auf dem Weg zur Klimaneutralität und als nächstes ist der Petersdom an der Reihe. Künftig soll dort der Müll getrennt und die Kirche kontrolliert bei Nacht durchgelüftet werden. Doch das ist längst nicht alles.

Blick auf die Kuppel des Petersdoms und die Vatikanischen Gärten / © lara-sh (shutterstock)
Blick auf die Kuppel des Petersdoms und die Vatikanischen Gärten / © lara-sh ( shutterstock )

Der Petersdom soll klimaneutral werden. Langfristiges Ziel für die Basilika und zugehörige Gebäude sei eine "Null-CO2-Emission", so der Hausherr von Sankt Peter, Kardinal Mauro Gambetti am Montag im Vatikan. Dafür sollen etwa die Beleuchtungsanlagen mit neuen LED-Lampen ausgestattet werden. Für Heizung und Kühlung sollen künftig Wärmepumpen-Anlagen mit Waterloop-System die aktuellen Erdgasheizkessel sowie die Klimaanlagen ersetzen.

Kardinal Mauro Gambetti / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Mauro Gambetti / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Die für die Verbesserungsvorschläge zuständigen Wissenschaftler gehen bei der Umsetzung von einer Energieeinsparung zwischen gut 40 und 60 Prozent im Jahr aus, und damit einem Rückgang der Emissionen - je nach Gebäude - von über 70 Prozent. Die verbleibende Emissionsbelastung soll durch die Installation von weiteren Photovoltaik-Anlagen ausgeglichen werden. Die Umsetzung der Maßnahmen soll im Dezember 2026 abgeschlossen sein.

Der Petersdom auf Durchzug

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit soll zudem kurzfristig das Abfallmanagement verbessert werden, Stichwort: Mülltrennung. Kunststoffverpackungen der Souvenirläden sollen beispielsweise durch Papier und Stoff ersetzt werden. Ebenso sollen die Reinigungsmittel ökologischer und in größeren Verpackungen eingekauft werden. Langfristig ist eine Rückgewinnung von Regen- und Grauwasser geplant.

Weiter sollen die Gesundheitsrisiken für die Millionen Besucher wie Mitarbeiter und Gemeindemitglieder durch Überwachung von Schadstoffen und automatischen Belüftungssystemen vermindert werden. Diese sollen zugleich zur Temperaturregelung und somit zur Erhaltung der wertvollen Fresken, Mosaike, Stuck- und Marmorarbeiten dienen. In der Nacht soll der Petersdom dann auf Durchzug schalten. Als natürliche Entlüftungsanlage schlugen die beauftragten Wissenschaftler vor: Fenster auf und ordentlich lüften.

Bischöfe und kirchliche Verbände dringen auf mehr Klimaschutz

Prominente Kirchen-, Ordens- und Verbändevertreter fordern die Politik zu mehr Anstrengungen für den Klimaschutz auf. Zugleich betonen die Unterzeichner des Appells "Wir sind bereit", sie seien selbst bereit zu mehr Engagement gegen den Klimawandel. Sie beklagen aber auch "zu viele Unklarheiten und bürokratische Hemmnisse".

Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz (shutterstock)
Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz ( shutterstock )
Quelle:
KNA