Bischof Meier ruft Kirchen zur Einigung auf gemeinsames Osterdatum auf

Ein Osterfest, ein Glaube

Vor 1.700 Jahren fand das Konzil von Nizäa statt. Weltkirche-Bischof Meier sprach bei der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland über dessen bleibende Bedeutung. Er wünscht sich ein "aussagekräftiges Einheitszeichen" der Kirchen.

Da sind sich die christlichen Konfessionen einig: Ostern ist das wichtigste Fest der Christen auf der ganzen Welt. / © Gulcin Ragiboglu (shutterstock)
Da sind sich die christlichen Konfessionen einig: Ostern ist das wichtigste Fest der Christen auf der ganzen Welt. / © Gulcin Ragiboglu ( shutterstock )

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, ruft die Kirchen auf, sich endlich auf ein gemeinsames Osterdatum zu verständigen. "Die Zeit ist reif, der Wille ist da", sagte Meier am Mittwoch in Bonn. "Möge Gott die Verantwortlichen in unseren Kirchen begleiten, damit sie bald weise Entscheidungen dazu treffen - denn die christliche Welt sehnt sich nach aussagekräftigen Einheitszeichen."

Meier äußerte sich beim Jahresempfang der griechisch-orthodoxen Metropolie in Deutschland. In seinem Vortrag sprach er über das Konzil von Nizäa, das vor 1.700 Jahren Grundlagen des Glaubens der Christen definierte. Seine Beschlüsse sind bis heute für fast alle christlichen Kirchen verbindlich. Beim Konzil wurde zudem versucht, einen einheitlichen Ostertermin festzulegen, was jedoch nicht gelang.

Nur in manchen Jahren, so auch in diesem Jahr, fällt Ostern in den östlichen und westlichen Kirchen auf denselben Tag.

Erstes weltweites synodales Ereignis

Der Augsburger Bischof betonte die zentrale Bedeutung des bei dem Konzil verabschiedeten Glaubensbekenntnisses für die christliche Tradition. "Homoousios to Patri; dem Vater wesensgleich. Welches andere Adjektiv hat wohl die Theologiegeschichte des Christentums so maßgeblich bestimmt?", fragte Meier.

Die Proklamation der Göttlichkeit Jesu sei "für den Glauben fundamental; nur auf dieser Basis ist ökumenischer Fortschritt wirklich möglich". Das Konzil von Nizäa sei zudem "das erste weltweite synodale Ereignis der Kirche Jesu Christi" gewesen. Es zeige, dass synodales Zusammenwirken über Zeit und Kulturen hinweg eine tragfähige Form kirchlicher Einheit sei.

Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche, den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., würdigte Meier als "eine der wichtigsten Persönlichkeiten der heutigen Christenheit". Die sei er nicht nur aufgrund seines Amtes, sondern auch wegen seines unermüdlichen Einsatzes für die Ökumene sowie für eine gerechte, friedliche Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung. Man dürfe "sich noch auf den Weg freuen, den Patriarch Bartholomaios gemeinsam mit dem neugewählten Bischof von Rom, Leo XIV., gehen wird; einen Weg, der in Nizäa beginnt".

Quelle:
KNA