Katholische Hilfswerke fordern Schuldenerlass für Klimaschutz

Schulden-Klima-Falle

Naturkatastrophen bürden armen Ländern immer höhere Ausgaben auf. Das Geld fehlt für Investitionen zum Klimaschutz. Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist aus Sicht von Entwicklungsorganisationen ein Schuldenschnitt unerlässlich.

Überschwemmung in Indonesien (Archiv) / © narongpon chaibot (shutterstock)
Überschwemmung in Indonesien (Archiv) / © narongpon chaibot ( shutterstock )

Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel verlangen katholische Entwicklungsorganisationen einen umfassenden Schuldenerlass für arme Länder.

Dies sei für eine gerechte Lösung unerlässlich, erklärte das internationale Entwicklungshilfe-Netzwerk CIDSE am Dienstag in Bonn. Der Verband, zu dem das deutsche Hilfswerk Misereor gehört, äußerte sich im Vorfeld der Bonner Klimakonferenz, die vom 16. bis 26. Juni stattfindet. Sie dient der Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP30 im November.

Konflikte, wirtschaftliche Instabilität, schrumpfende Entwicklungshilfebudgets und der Verlust von Papst Franziskus als einer Schlüsselfigur in der Klimapolitik bildeten eine schwierigen Hintergrund für die Verhandlungen, erklärte CIDSE. Keine Regierung solle dabei in die Situation kommen, zwischen Schuldendienst und Dienst an ihrer Bevölkerung wählen zu müssen.

Teufelskreis Schulden und Klima-Kosten

Der Appell verweist darauf, dass 69,4 Prozent der globalen Klima-Maßnahmen über Kredite finanziert würden. Dies und die Kosten für Naturkatastrophen führten dazu, dass sich arme Länder noch höher verschuldeten; in der Folge gäben sie weniger für die Anpassung an den Klimawandel aus.

Neben einem umfassenden Schuldenerlass fordern die rund 80 beteiligten kirchlichen Organisationen systemische Reformen der internationalen Finanzarchitektur. Es gelte diejenigen Länder, die am stärksten von der Klimakrise betroffen seien und am wenigsten dazu beigetragen hätten, "aus der heimtückischen Schulden-Klima-Falle zu befreien".

CIDSE

CIDSE ("Coopération Internationale pour le Développement et la Solidarité") ist ein internationaler Zusammenschluss katholischer Organisationen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen und auf einen tiefgreifenden Wandel hinwirken mit dem Ziel, der Armut und sozialen Ungleichheit ein Ende zu setzen, gegen systemische Ungerechtigkeit, Ungleichbehandlung und Umweltzerstörung anzugehen und sich für gerechte und nachhaltige Alternativen einsetzen. (Quelle: cidse.org)

Symbolbild CIDSE / © CIDSE
Symbolbild CIDSE / © CIDSE
Quelle:
KNA