Landesbischöfin Hofmann erinnert an Walter Lübcke

Bischöfin mahnt zu Mut gegen Rechtsextremismus

Sechs Jahre nach dem Mord an Walter Lübcke erinnert Landesbischöfin Beate Hofmann an den engagierten Einsatz des CDU-Politikers für Demokratie und Menschenwürde. Sie ruft dazu auf, Hass entschlossen entgegenzutreten.

 Beate Hofmann Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck  / © Arnulf Müller (KNA)
Beate Hofmann Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck / © Arnulf Müller ( KNA )

Am Montag jährt sich die rechtsextremistisch motivierte Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zum sechsten Mal. "Möge uns sein Einsatz für Demokratie, Vertrauen und Zusammenhalt weiterhin ermutigen in unserem Engagement heute", sagte die evangelische Bischöfin der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, am Freitag in Kassel. Der CDU-Lokalpolitiker habe die Gesellschaft dazu gemahnt, Menschen nicht zu verachten und nicht zu hassen, die als fremd oder anders wahrgenommen werden. Hofmann würdigte Lübckes "beherzten Einsatz für Rechtsstaat, Freiheit, Demokratie und inneren Frieden."

Bis heute gelte es, den Bedrohungen der freiheitlichen Ordnung etwa durch Rechtsextremisten aktiv zu begegnen und die Werte des Grundgesetzes zu verteidigen. Demokratie brauche eine Streitkultur in gegenseitiger Achtung, angstfreiem Dialog und gemeinsamem Ringen um beste Lösungen. Dabei stehe Kirche für feste Grundüberzeugungen von Nächstenliebe, Respekt und den Abbau von Gewalt.

Politiker nachts daheim ermordet

Lübcke war durch seinen Einsatz für Flüchtlinge und Widerspruch gegen die Pegida-Bewegung bundesweit bekanntgeworden. Er wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen.

2021 verurteilte ein Gericht in Frankfurt den Hauptangeklagten wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil.

Mordfall Walter Lübcke

Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 mit einer Schussverletzung am Kopf tot auf der Terrasse seines Hauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha gefunden. Der CDU-Politiker hatte sich in den Jahren zuvor deutlich gegen rechtsextreme Hetze und für die Aufnahme von Geflüchteten ausgesprochen – unter anderem bei einer Bürgerversammlung 2015 in Lohfelden. Diese Aussagen verbreiteten sich später verkürzt im Netz und führten zu zahlreichen Drohungen aus rechten Kreisen.

Das Konterfei von Walter Lübcke (CDU) bei einem Trauergottesdienst in der Martinskirche / © Swen Pförtner (dpa)
Das Konterfei von Walter Lübcke (CDU) bei einem Trauergottesdienst in der Martinskirche / © Swen Pförtner ( dpa )
Quelle:
KNA