Am Montag jährt sich die rechtsextremistisch motivierte Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zum sechsten Mal. "Möge uns sein Einsatz für Demokratie, Vertrauen und Zusammenhalt weiterhin ermutigen in unserem Engagement heute", sagte die evangelische Bischöfin der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, am Freitag in Kassel. Der CDU-Lokalpolitiker habe die Gesellschaft dazu gemahnt, Menschen nicht zu verachten und nicht zu hassen, die als fremd oder anders wahrgenommen werden. Hofmann würdigte Lübckes "beherzten Einsatz für Rechtsstaat, Freiheit, Demokratie und inneren Frieden."
Bis heute gelte es, den Bedrohungen der freiheitlichen Ordnung etwa durch Rechtsextremisten aktiv zu begegnen und die Werte des Grundgesetzes zu verteidigen. Demokratie brauche eine Streitkultur in gegenseitiger Achtung, angstfreiem Dialog und gemeinsamem Ringen um beste Lösungen. Dabei stehe Kirche für feste Grundüberzeugungen von Nächstenliebe, Respekt und den Abbau von Gewalt.
Politiker nachts daheim ermordet
Lübcke war durch seinen Einsatz für Flüchtlinge und Widerspruch gegen die Pegida-Bewegung bundesweit bekanntgeworden. Er wurde in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses erschossen.
2021 verurteilte ein Gericht in Frankfurt den Hauptangeklagten wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Der Bundesgerichtshof bestätigte das Urteil.