Das sagte er in einem Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk "Kirche in Not". "Wir müssen alles, was wir haben, rationieren. Nur dadurch können wir die Flüchtlinge auf dem Grundstück und die Menschen außerhalb unterstützen."
Dennoch habe er es kürzlich geschafft, Wasser an die Menschen zu verteilen. Die Gemeinde versorge nicht nur die Menschen, die sich in den Räumen der Pfarrei aufhalten, sondern auch die Nachbarn, darunter seien auch einige muslimische Familien.
90 Lkw mit Hilfsgütern
Israel habe drei Monate lang Hilfslieferungen nach Gaza verweigert, deswegen sei keine Hilfe angekommen, sagt Pater Romanelli. Erst am 22. Mai erlaubte Israel 90 Lkw mit Hilfsgütern die Zufahrt nach Gaza, geschätzt wären täglich jedoch rund 500 Lkw notwendig.
Man versuche in der Pfarrei, das Leben so gut wie möglich zu gestalten, auch wenn man häufig Granaten höre und Geschosse das Pfarreigrundstück erreichten, sagte Pater Romanelli weiter. Für die vielen Kinder in der Pfarrei gebe es weiterhin Schulunterricht. Auch das kirchliche Leben versuche man aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel eine tägliche heilige Messe, Gebetszeiten und wöchentliche Bibelgespräche.
"Niemand spricht vom Ende des Krieges"
Unter den rund 500 Frauen, Männern und Kindern sei auch eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die von Ordensfrauen der "Missionarinnen der Nächstenliebe" betreut werden.
Die Menschen versuchten, nur noch zu überleben, so Pater Romanelli. Er stelle fest, dass mentale Krankheiten wie Depressionen zunehmen: "Das Schlimmste ist, dass niemand vom Ende des Krieges spricht", klagt der Pfarrer. "Deshalb beten wir und bitten auch alle, für den Frieden zu beten und daran zu arbeiten."
Seit Beginn des Krieges als Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sind bereits mehr als 50 Christen gestorben. Einige wurden getötet, andere starben aufgrund des Mangels an medizinischer Versorgung. Vor dem Krieg lebten rund 1000 Christen im Gazastreifen.