Früher seien es 15 gewesen. Von den einst 49 griechisch-katholischen Pfarreien blieb keine einzige übrig, so die russische Exilzeitung "Nowaja Gaseta Europa".
Die russischen Besatzungsbehörden gingen teils mit Gewalt gegen ihre Geistlichen vor. Zwei griechisch-katholische Ordensmänner wurden knapp zwei Jahre lang gefangen gehalten und nach eigenen Aussagen gefoltert. Erst im Juni 2024 kamen sie frei - unter Vermittlung des Vatikans.
Viele Kirchengebäude beschlagnahmt
Die neuen russischen Machthaber beschlagnahmten eine Reihe von Kirchengebäuden und übergaben sie der russisch-orthodoxen Kirche. De jure verboten ist die römisch-katholische Kirche zwar nicht. Aber der Druck auf katholische Ukrainer ist enorm, die Religionsfreiheit am Ende.
Die Besatzungsbehörden untersagten zwei Konfessionen, die als direkte Konkurrenz zur russisch-orthodoxen Kirche gelten, mancherorts ganz offiziell jede Tätigkeit: der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) und der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche (UGKK). Die "Nowaja Gaseta Europa" gab ihrem Bericht den Titel "Geistliche Säuberung".
Bis 2022 gab es in der Ostukraine genau genommen keine Russische Orthodoxe Kirche (ROK), sondern die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK). Letztere unterstand zwar dem Moskauer Patriarchat, war aber weitgehend autonom. Die Kiewer Kirchenleitung berief die Bischöfe.
Auch Zahl protestantischer Gemeinden stark abgenommen
Inzwischen hat die ROK die UOK in den besetzten Gebieten komplett abgeschafft und alle deren Pfarreien übernommen. Zudem ersetzte die Kreml-treue ROK mehrere Bischöfe durch Russen.
Die Zahl protestantischer Gemeinden hat unter der russischen Besatzung ebenfalls stark abgenommen. Die 113 Niederlassungen der Zeugen Jehovas und 25 Gemeinden der Freikirche "Neue Generation" mussten ihre Arbeit einstellen. Sie sind in ganz Russland verboten.
Und noch zwei Zahlen: Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums haben russische Streitkräfte in der Ukraine seit 2022 mindestens 67 Geistliche getötet und etwa 600 Kirchen beschädigt oder zerstört.