Weihbischof Steinhäuser beleuchtete in seiner Predigt verschiedene Perspektiven mit Blick auf das biblische Ereignis der Himmelfahrt Christi. Er betonte, dass die biblische Darstellung der Himmelfahrt, insbesondere die Zahl 40 und deren symbolische Bedeutung in der Heiligen Schrift, nicht wörtlich, sondern als Bedeutungseinheit zu verstehen ist.
Steinhäuser erklärte weiter, dass die Evangelien die Himmelfahrt unterschiedlich schildern oder ganz weglassen. Das weise auf die verschiedenen theologischen Schwerpunkte der Autoren hin.
Besonders interessant sei die Betrachtung der knappen Erwähnung der Himmelfahrt in Markusevangelium als möglicherweise "ergiebigste" Schilderung.
Hierbei werde die "Erhöhung des Herrn" statt einer physischen Himmelfahrt betont, die im Einklang mit der Auferstehung Christi und seiner Erniedrigung durch die Menschwerdung stehe, so Steinhäuser. Die Himmelfahrt werde als ein Symbol für die Überwindung des Todes und die Aufnahme Jesu in die Herrlichkeit Gottes verstanden.
Weiter führte Steinhäuser aus, dass mit Christi Himmelfahrt auch der Mensch symbolisch in das Innere Gottes eingetreten ist. Dies versteht der Weihbischof als den eigentlichen "Himmel", also einen Zustand der Unmittelbarkeit zu Gott, der durch die Menschheit Jesu auch für alle Menschen eröffnet werde.
Diese spirituelle Dimension habe Konsequenzen für das christliche Leben, das schon auf Erden mit der himmlischen Realität verbunden sei, insbesondere in Aspekten wie dem Gebet und der Eucharistie sowie der Nächstenliebe.