Vatikanische Stiftung lädt zur Konferenz zu globaler Regierungsführung

Prominente Redner erwartet

Die vatikanische Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontefice" lädt zu einer internationalen Konferenz ein. Im Fokus steht gute Regierungsführung weltweit. Die Kardinäle Pietro Parolin und Jean-Claude Hollerich sind als Redner vorgesehen.

Impressionen am Tag der Papstwahl / © Nicolas Ottersbach (DR)
Impressionen am Tag der Papstwahl / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Eine neue Agenda für weltweiten Wohlstand, Zusammenarbeit und Frieden: Unter diesem Fokus steht eine Tagung der internationalen Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontefice" am Freitag, wie der Vatikan mitteilte.

"Die Konferenz widmet sich den ethischen Grundlagen von Global Governance und der Überwindung zunehmender Polarisierungen, die Wirtschaft, Gesellschaft und internationale Beziehungen heute bedrohen" sagte Stiftungspräsident Paolo Garonna. 

Die Tagung, zu der internationale Institutionen, Vertreter der kirchlichen Welt, Wissenschaftler, Unternehmer und religiöse Führer verschiedener Konfessionen erwartet werden, findet in der Augustiner-Hochschule in Rom gleich neben dem Vatikan statt. Als Redner werden unter anderen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kardinal Jean-Claude Hollerich aus Luxemburg erwartet.

Mitgliederversammlung und Heilige Pforte

Bereits am Donnerstag findet die Mitgliederversammlung der Stiftung statt. Sie steht dieses Mal unter dem Motto: "Wie das katholische Sozialdenken zu Dialog, Zusammenarbeit und verantwortungsvoller Führung in einer polarisierten Welt beiträgt". Am Tag nach der Konferenz feiern die Mitglieder der Stiftung einen Gottesdienst im Petersdom und schreiten gemeinsam durch die Heilige Pforte.

Die Stiftung versteht sich als ein internationales Netzwerk, das die Soziallehre der katholischen Kirche im Geist der marktwirtschaftlich orientierten Sozialenzyklika "Centesimus Annus" von 1991 weiterentwickeln will. Unter Papst Leo XIV. könnte die Stiftung, in der auch Unternehmer und Manager mitwirken, neue Bedeutung bekommen. Der neue Papst hat bereits angekündigt, dass ihm die Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre ein zentrales Anliegen sei.

Hintergrund: Enzyklika Centesimus Annus

Unmittelbar nach dem Scheitern des "real existierenden Sozialismus" in Osteuropa veröffentlichte Papst Johannes Paul II. im Jahr 1991 eine beinahe zeitlose Sozialenzyklika. Der Papst schrieb sie auf dem Höhepunkt seines politischen Triumphes, unmittelbar nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa.

Papst Johannes Paul II. im Jahr 1996 bei seinem Deutschlandbesuch (KNA)
Papst Johannes Paul II. im Jahr 1996 bei seinem Deutschlandbesuch / ( KNA )
Quelle:
KNA