Cristobal Lopez Romero (72) ist ein Europäer mit globalem Blick. Der gebürtige Spanier besitzt auch die paraguayische Staatsbürgerschaft und ist seit 2018 Erzbischof von Rabat in Marokko. Dort leitet der bodenständige und stets lächelnde Kirchenmann die kleine katholische Minderheit inmitten von Muslimen. Lopez steht für Dialog mit anderen Religionen, Einsatz für Migranten und sozial Benachteiligte sowie eine Kirche mit mehr Teilhabe für alle.
Der am 19. Mai 1952 geborene Lopez ist Salesianer, legt bereits mit 16 Jahren seine ersten Gelübde im Orden des früheren Turiner Jugendseelsorgers Giovanni Bosco (1815-1888) ab. In der katalanischen Hauptstadt Barcelona studiert Lopez neben Theologie und Philosophie auch Journalismus. Nach seiner Priesterweihe arbeitet er mit sozial Benachteiligten in einem Randbezirk der Großstadt.
Paraguay - Marokko - Bolivien
1984 schickt ihn sein Orden nach Paraguay, wo er zunächst mit Jugendlichen, dann als Pfarrer in der Hauptstadt Asuncion arbeitet. Schließlich übernimmt er die nationale Leitung seines Ordens. Von dort aus geht er ein erstes Mal nach Marokko, kehrt aber einige Jahre später nach Lateinamerika zurück und übernimmt die Leitung der Salesianerprovinz Bolivien.
Nach einer Zwischenstation in seiner spanischen Heimat ernennt ihn Papst Franziskus Ende 2017 zum Erzbischof von Rabat. 2019 empfängt Lopez den Papst bei dessen zweitägigen Reise nach Marokko, im Oktober desselben Jahres nimmt ihn Franziskus ins Kardinalskollegium auf. Für interreligiösen Dialog setzt sich der Salesianer nicht nur in seinem eigenen Erzbistum ein; er ist auch Mitglied der zuständigen Vatikanbehörde.