Deutsche Botschaft bestätigt Delegation bei Papst-Trauerfeier

Merz Absage

Zur Trauerfeier für Franziskus am Samstag werden Hunderttausende Menschen erwartet, darunter auch zahlreiche Delegationen der Staaten. Deutschlands offizielle Vertretung besteht aus sechs Personen. Darüber hinaus melden sich weitere.

(ARCHIV) Deutsche Delegation bei der Trauermesse für Benedikt XVI. Darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M) und seine Frau. / © Ben Curtis/AP (dpa)
(ARCHIV) Deutsche Delegation bei der Trauermesse für Benedikt XVI. Darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M) und seine Frau. / © Ben Curtis/AP ( dpa )

Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus am Samstag wird die Bundesrepublik von sechs Persönlichkeiten offiziell vertreten. Die Delegation steht unter Leitung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der begleitet wird von seiner Ehefrau Elke Büdenbender, wie die Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte.

Weitere Mitglieder der Delegation sind Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD), Ministerpräsidentin des Saarlands, sowie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.

Botschafter und Söder

Am Mittwoch hatte bereits der Deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, dem im Petersdom aufgebahrten Papst die letzte Ehre erwiesen. Nicht bestätigen konnte die Botschaft Berichte, wonach auch der als möglicher künftiger Außenminister gehandelte CDU-Politiker Johann Wadephul bereits am Sarg des Verstorbenen war.

CSU-Chef Markus Söder werde an der Trauerfeier in Rom teilnehmen, sagte eine Sprecherin des Ministerpräsidenten in München. Dem Vernehmen nach wird Söder wie die offizielle Delegation in der Maschine von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mitfliegen. 

Friedrich Merz, CDUCSU Fraktionsvorsitzender und CDU Bundesvorsitzender und Markus Söder, (CSU), Ministerpräsident von Bayern (l.) / © Michael Kappeler (dpa)
Friedrich Merz, CDUCSU Fraktionsvorsitzender und CDU Bundesvorsitzender und Markus Söder, (CSU), Ministerpräsident von Bayern (l.) / © Michael Kappeler ( dpa )

Präsidialamt: Merz sagte ohne Angabe der Gründe ab

CDU-Chef Merz nimmt nicht an Beisetzung von Papst Franziskus teil. Gründe für sein Fernbleiben gab Merz nicht bekannt. Ein CDU-Sprecher erklärte am Dienstag, dass der Parteichef "in Absprache mit dem Bundespräsidenten und dem amtierenden Bundeskanzler" nicht mitfliege.

Das Bundespräsidialamt teilte der Deutschen Presse-Agentur nun auf Anfrage mit, dem CDU-Vorsitzenden sei "proaktiv eine Mitreise und Teilnahme in der offiziellen Delegation des Bundespräsidenten" angeboten worden. Das Büro Merz habe aber "ohne Angaben von Gründen" abgesagt.

Drei Katholiken, zwei Protestanten und ein Konfessionsloser

Das Präsidialamt trat Spekulationen über ein mögliches Platzproblem bei insgesamt sechs Delegationsmitgliedern - die Vertreter der fünf Verfassungsorgane plus Merz - entgegen. Der Vatikan habe jeder nationalen Delegation offiziell fünf Plätze zugewiesen, hieß es. Im Hinblick auf den anstehenden Wechsel im Bundeskanzleramt habe Deutschland einen sechsten Platz beantragt. 2023 war der Oppositionsführer Merz noch zusammen mit Steinmeier und Scholz zur Beisetzung des früheren Papstes Benedikt XVI. nach Rom gereist. 

Scholz ist im Gegensatz zum Katholiken Merz evangelisch getauft, aber aus der Kirche ausgetreten. Steinmeier und Söder sind Protestanten. Mit Klöckner, Rehlinger und Harbarth gehören der deutschen Delegation zwei Katholikinnen und ein Katholik an. Zu der Trauerfeier werden nach Angaben des italienischen Zivilschutzes etwa 200.000 Menschen erwartet. Darunter sind zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt, etwa US-Präsident Donald Trump.

Quelle:
dpa , KNA