Morgenlob-Feier zum Geburtstag von Papst Benedikt XVI. in Marktl

Schon zur Tradition geworden

Kalt soll es gewesen sein und viel Schnee gelegen haben, als am 16. April 1927 Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. zur Welt kam. In seinem Geburtshaus in Marktl sind an diesem Tag Menschen zum Gedenken zusammengekommen.

Ein gerahmtes Bild von Papst Benedikt XVI. mit einem schwarzen Band an der Seite als Zeichen der Trauer ist in der Kirche Sankt Oswald in Marktl aufgestellt / © Dieter Mayr (KNA)
Ein gerahmtes Bild von Papst Benedikt XVI. mit einem schwarzen Band an der Seite als Zeichen der Trauer ist in der Kirche Sankt Oswald in Marktl aufgestellt / © Dieter Mayr ( KNA )

Im Geburtshaus von Papst Benedikt XVI. (1927-2022) im oberbayerischen Marktl am Inn ist auch in diesem Jahr an seinen Geburtstag erinnert worden. Dort kam Joseph Ratzinger am 16. April 1927, einem Karsamstag, als drittes Kind des Gendarmen Joseph und seiner Frau Maria zur Welt. Wie auf der Internetseite des Hauses steht, fand an diesem Mittwoch zur Geburtsstunde um 4.15 Uhr ein schon zur Tradition gewordenes Morgenlob mit Gebeten und Gesängen statt. Dafür versammelten sich die Teilnehmenden im einstigen Geburtszimmer.

Im Anschluss zog man gemeinsam in einem stillen Lichterzug zur Pfarrkirche Sankt Oswald an den Taufstein. Bei der Tauferinnerung seien die Mitfeiernden eingeladen gewesen, an ihre eigene Taufe zu denken und sich mit Weihwasser aus dem Taufbecken zu bekreuzigen. Anschließend hat alle Mitfeiernden ein gemeinsames Frühstück im Pfarrsaal erwartet.

Am 27. April startet das Papstgeburtshaus in die neue Saison. Dann ist bis 28. September jeden Sonntag von 10.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Mit Ausstellungen und Veranstaltungen sollen Besucherinnen und Besucher eine Möglichkeit bekommen, sich mit dem eigenen Leben aus gläubiger Sicht auseinanderzusetzen, immer angeregt durch Gedanken von Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI.

Die wichtigsten Leitlinien des Denkens von Joseph Ratzinger

Benedikt XVI. war der erste Papst der Neuzeit, der freiwillig sein Amt abgab. Dabei berief er sich auf sein Gewissen - obwohl er dieser Instanz stets misstraute und theologisch ganz andere Schwerpunkte setzte. Wie wohl kein Papst vor ihm ist Benedikt XVI. auch auf dem Stuhl Petri ein Theologe geblieben.

Bereits als junger Wissenschaftler gehörte er zu den führenden deutschen Dogmatik-Professoren, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) prägten. Später entfremdete er sich immer mehr von seinen Kollegen.

Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA