Bistum Roermond

Sankt Christoffel Kathedrale in Roermond / © Ionut Musca (shutterstock)
Sankt Christoffel Kathedrale in Roermond / © Ionut Musca ( shutterstock )

Das heutige Bistum Roermond wurde 1853 gegründet und entspricht den Grenzen der Provinz Limburg. Das war nicht immer so. Seit 1559 gab es ein Bistum Roermond, diesem ging eine umfangreiche Geschichte der Christianisierung voraus.

Das Gebiet des heutigen Limburg wurde im 3. und 4. Jahrhundert vom Rhein- und Maasgebiet aus christianisiert. Der erste bekannte Bischof war der Heilige Maternus. Er lebte im vierten Jahrhundert. Er war Bischof von Trier und gilt zudem als erster Bischof von Köln und Tongern. Die Civitas Tungrorum (das heutige Tongeren in Belgien) hatte etwa ab dem Jahr 320 eigene Bischöfe. Einer von ihnen war der Heilige Servatius. Er soll aus Tongeren geflohen sein und den Bischofssitz nach Maastricht verlegt haben. 

Der Heilige Lambert (Bischof von 701–727) verlegte den Bischofssitz von Maastricht nach Lüttich. Aus diesem Grund gehörten insbesondere große Teile des südlichen Teils des heutigen Limburg seit dem 8. Jahrhundert zum Bistum Lüttich. Dies blieb bis ins 19. Jahrhundert so.

Im Limburger Maastal, dem heutigen Nord- und Mittellimburg, waren im 8. Jahrhundert die Heiligen Wiro und Plechelmus (gestorben 710 bzw. 732 in Sint-Odilienberg bei Roermond) sowie Willibrordus (gestorben 739 in Utrecht) als Missionare tätig. Ab dem 10. Jahrhundert gehörte auch dieses Gebiet zum Hochstift Lüttich, mit Ausnahme des nördlichen Teils, der dem Erzbischof von Köln gehörte. 

Einige Gebiete des heutigen Limburg, insbesondere die ehemaligen Kölner Gebiete und einige Teile von Lüttich, wurden im Laufe des 16. Jahrhunderts Teil einer neuen Diözese: Roermond. Dieses (erste) Bistum Roermond wurde am 12. Mai 1559 als Teil der Kirchenprovinz des Erzbistums Mechelen gegründet. Zum damaligen Bistum Roermond gehörten auch Teile des heutigen Deutschlands und Belgiens sowie die Region um Nijmegen.

Am 26. November 1801 wurde dieses Bistum Roermond unter dem Einfluss der französischen Besatzer aufgehoben. Der größte Teil wurde wieder dem Bistum Lüttich zugeschlagen, ein anderer Teil dem neu gegründeten Bistum Aachen. Bemerkenswert ist, dass ein kleiner nördlicher Teil des heutigen Limburgs zwischen 1801 und 1824 vom ehemaligen Bischof von Roermond als Apostolischer Vikar von Grave aus weiter regiert wurde. In diesem Jahr kamen diese Gebiete und einige Jahre zuvor durch die Aufhebung des Hochstifts Aachen im Jahr 1821 auch die restlichen Teile der heutigen Provinz Limburg an den Bischof von Lüttich.

Aufgrund der endgültigen Trennung zwischen den Niederlanden und Belgien im Jahr 1839 wurde es notwendig, in der neuen niederländischen Provinz Limburg eine eigene Kirchenverwaltung einzurichten. Dies geschah am 2. Juni 1840 mit der Gründung des Apostolischen Vikariats Limburg. Dekan Johannes Paredis aus Roermond wurde am 24. November apostolischer Vikar und Titularbischof von Hirene. Als solcher wurde er am 30. Juni 1841 in Roermond zum Priester geweiht.

Mit der Wiederherstellung der bischöflichen Hierarchie in den Niederlanden im Jahr 1853 wurde es möglich, Diözesen zu gründen. So wurde das Vikariat Limburg nach zwölf Jahren in Bistum Roermond umbenannt, diesmal als Teil der Kirchenprovinz des Erzbistums Utrecht.

Auf diese Weise wurde der alte Sitz von Roermond aus dem Jahr 1559 (der bis 1801 bestand) wiederhergestellt und die St.-Christophorus-Kirche in Roermond konnte nach 42 Jahren ihre Funktion als Kathedrale (Bischofskirche) zurückerlangen, eine Funktion, die diese Kirche seit 1661 erfüllt hatte. Bis heute steht hier die Cathedra, der Sitz des Bischofs von Roermond.

Geleitet wird das heutige Bistum Roermond von Bischof Ron van den Hout. Er wurde am 21. Juni 2024 zum 25. Bischof von Roermond ernannt. Van den Hout wurde am 11. November 1964 geboren und wuchs als ältester Sohn einer Familie mit drei Kindern in Diessen auf. Vor der Ernennung zum Bischof von Roermond war van den Hout Bischof von Groningen-Leeuwarden. Sein Wahlspruch lautet: "In exilio spes" ("Im Exil gibt es Hoffnung"). (Bistum Roermond)