An Ostern feiern Christen die Auferstehung von Jesus Christus. Deswegen sind sie während der Fastenzeit angehalten, ihr Leben und Verhalten zu überdenken, Buße zu tun und sich der eigenen Vergänglichkeit neu bewusst zu werden.
Der Gedanke, dass der Mensch Fehler begeht, sich gegen Gott versündigt, der findet sich schon im Alten Testament der Bibel. Die Psalmen thematisieren die Gefühle des Beters, der mit sich und Gott hadert.
Gott rettet auch aus der Tiefe der menschlichen Schuld
Vor allem bei den sieben Bußpsalmen werden die Gedanken Schuld, Sühne, Umkehr und Rettung durch Gott reflektiert. Sie werden besonders im Stundengebet der Fastenzeit und der Karwoche gebetet, beziehungsweise gesungen, da es von ihnen zahlreiche Vertonungen gibt.
Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingen ab 20 Uhr von Psalm "Miserere mei" Vertonungen von Johann Christian Bach, Johann Adolf Hasse und Gregorio Allegri, vom Psalm "De profundis" Kompositionen von Orlando di Lasso und Josquin des Prez.
Eine "apokalyptische" Sinfonie für Krisen-Zeiten?
Viele Menschen empfinden die jetzige Zeit als eine Zeit der Krise - der Ukraine-Krieg zeigt den Schrecken von sinnloser Gewalt gegen ein ganzes Volk, der Nah-Ost-Konflikt scheint kein Ende zu finden und die neue Trump-Regierung in den USA verstärkt noch den allgemeinen Pessimismus erheblich.
Zu dieser Krisenzeit passt ein Werk, das die menschlichen Emotionen in all ihrer Bandbreite perfekt abbildet – infernalische Töne wechseln sich mit zarten Passagen ab.
Dieses Hoch und Tief der Gefühle drückt sich auch in den unterschiedlichen Beinamen des Werkes aus: Die Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner wird wechselweise mit der Apokalypse assoziiert oder als Mysterium bezeichnet oder sogar als Krone der Musik des 19. Jahrhunderts angesehen. Mit über 80 Minuten Aufführungsdauer ist sie eine der längsten Sinfonien überhaupt und beeindruckt bis heute.
Ihr temperamentvoller und spannungsreicher Charakter bescherte ihr zu Bruckners Lebzeiten eine sehr erfolgreiche Uraufführung.
Besonders mitreißend ist der Schlusssatz, bei dem am Ende nicht nur alle Motive der vier Sätze der Sinfonie gleichzeitig erklingen, sondern er startet auch direkt unheimlich kraftvoll mit Blechbläsern und Pauken. Doch auf das Inferno folgen ruhigere Phasen, ehe der Satz einen grandiosen Abschluss findet. Im DOMRADIO erklingt im Radioprogramm dieser prägnante letzte Satz.