Queer-Beauftragter der deutschen Bischöfe kritisiert Trump

Kirche in der Pflicht

Die Welt verfolgt gespannt, welchen Kurs die Supermacht USA mit dem neuen Präsidenten einschlägt. Der Beauftragte für queere Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz ist nach den ersten Weichenstellungen beunruhigt.

US-Präsident Donald Trump / ©  Mark Schiefelbein/AP (dpa)
US-Präsident Donald Trump / © Mark Schiefelbein/AP ( dpa )

Der Queer-Beauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Ludger Schepers, kritisiert den Umgang der neuen US-Regierung mit sexuellen Minderheiten. "US-Präsident Donald Trump streicht den Diskriminierungsschutz für queere Menschen und erkennt geschlechtliche Minderheiten gar nicht mehr an", sagte der Essener Weihbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dabei habe die queere Community jahrzehntelang für Respekt und Anerkennung in der Gesellschaft gekämpft.

Die deutschen Bischöfe hatten Schepers vor einem Jahr als Beauftragten für queere Pastoral benannt. Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.

Schepers sieht Kirche in der Pflicht

"Jeder Angriff auf die Rechte queerer Menschen bedroht die Rechte aller Menschen, die nicht den engen Vorstellungen entsprechen, wie man auszusehen und sich zu verhalten hat", sagte Schepers mit Blick auf Trumps neuen Kurs. Aufgabe der Kirche sei es indes, Menschen am Rande der Gesellschaft zu unterstützen und gegen Diskriminierung vorzugehen.

US-Präsident Trump hatte nach seiner Vereidigung vor rund einer Woche angeordnet, dass die Vereinigten Staaten fortan nur zwei Geschlechter offiziell anerkennen: männlich und weiblich. Zudem stoppte er mehrere Maßnahmen, die Diversität fördern und die Rechte queerer Menschen besonders schützen sollten. Die entsprechenden Regierungsprogramme seien "radikal und verschwenderisch" und hätten zu unzulässiger Bevorzugung geführt, so die Argumentation. 

Ludger Schepers

Ludger Schepers wurde 1953 in Oberhausen geboren. Dort besuchte er das Novalis-Gymnasium, in dem er 1972 sein Abitur machte. Anschließend studierte er Theologie und Philosophie an den Universitäten Bochum und Freiburg.

1979 wurde Schepers von Bischof Dr. Franz Hengsbach in der St. Joseph Kirche in Essen zum Priester geweiht. Nach seiner Weihe war er mehr als ein Jahrzehnt Kaplan in verschiedenen Gemeinden in Essen, Duisburg und Oberhausen. Während der Jahre in Oberhausen (1986 bis 1990) war er auch der dortige Stadtjugendseelsorger.

Ludger Schepers ist Weihbischof in Essen und der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz. / © Angelika Zinzow/KNA (KNA)
Ludger Schepers ist Weihbischof in Essen und der Queer-Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz. / © Angelika Zinzow/KNA ( KNA )
Quelle:
KNA