Kirchen legen Pakt für Frieden im Osten des Kongo vor

Chaos und Gewalt beenden

Einen "Sozialpakt für Frieden und Zusammenleben" hat die katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo gemeinsam mit protestantischen und evangelikalen Kirchen in dem afrikanischen Land vorgelegt. Was ist da geplant?

Kirchen werden im Kongo zum Zufluchtsort / © Moses Sawasawa (dpa)
Kirchen werden im Kongo zum Zufluchtsort / © Moses Sawasawa ( dpa )

 Die Initiative zielt darauf ab, den Frieden im umkämpften, rohstoffreichen Osten des Kongo wiederherzustellen, wie das Portal "Vatican News" und der Nachrichtendienst "Fides" berichten. Seit mehr als drei Jahrzehnten herrschen dort Chaos und Gewalt; hunderte bewaffnete Gruppen kämpfen, oft mit ausländischer Unterstützung, um Macht und Zugang zu Rohstoffen.

Der Sozialpakt inspiriere sich am sogenannten "Bumuntu"-Konzept, hieß es. Dabei sollten afrikanische Werte und Traditionen priorisiert werden, die sich Strategien einer gewaltfreien Konfliktlösung bedienen. Die "Bumuntu"-Kultur will durch ihren integrativen Charakter den sozialen Zusammenhalt fördern.

Die Kirchen planen, wie sich aus den fünf Grundprinzipien ihres Paktes ergibt, die politischen Führer zu überzeugen, die bewaffneten Konflikte einzustellen, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen zu begrenzen und sich auf die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zu verlegen.

Bischofskonferenz im Kongo hat Pakt unterschrieben

Von katholischer Seite hat die Bischofskonferenz den Pakt unterschrieben; ihr Partner ist der Verband "Kirche Christi im Kongo" (Église du Christ au Congo, ECC), ein Netzwerk von 64 Kirchenzusammenschlüssen aus dem protestantischen und evangelikalen Bereich.

Zur Umsetzung des Sozialpakts werden beide Seiten gemeinsame Kommissionen für Frieden und sozialen Zusammenhalt bilden, die eine nationale Charta für Frieden und Harmonie formulieren wollen.

Schließlich soll eine "Internationale Konferenz für Frieden, gemeinsame Entwicklung und Koexistenz in der Region der Großen Seen" einberufen werden.

Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und fast siebenmal so groß wie Deutschland. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben rund 90 Millionen Menschen. Der Kongo ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien. Das Land im Zentrum Afrikas, das von 1971 bis 1997 Zaire hieß, hat gemeinsame Grenzen mit Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia und Angola.

Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Quelle:
KNA