Prior der Gemeinschaft von Bose wird Vatikan-Berater

Verhältnis stabilisiert

Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der Gemeinschaft von Bose war nach dem Konflikt um deren Gründer belastet. Das scheint vorbei zu sein. Nun wurde der amtierende Prior Sabino Chiala gewissermaßen "geadelt".

Petersplatz und Petersdom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Petersplatz und Petersdom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Nach Konflikten in den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der im Piemont ansässigen Klostergemeinschaft von Bose offenbar wieder stabilisiert. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, wurde der Prior der Gemeinschaft, Sabino Chiala, von Papst Franziskus zum Konsultor (Berater) des Dikasteriums für die Ostkirchen ernannt. 

Chiala ist seit 2022 Vorsteher der Gemeinschaft von Männern und Frauen, die Traditionen des westlichen und östlichen Mönchtums verbindet und sich als ökumenisches Zentrum etablierte.

Schlagzeilen um Gründer

Die Gemeinschaft geriet 2020 wegen ihres Gründers Enzo Bianchi in die Schlagzeilen: Er und drei weitere Mitglieder wurden nach einer Visitation vom Vatikan aufgefordert, das Kloster zu verlassen. Grund dafür waren offenbar Spannungen mit Prior Luciano Maniardi, der 2017 als erster Nachfolger Bianchis gewählt worden war.

Papst Franziskus und Enzo Bianchi, Gründer der Klostergemeinschaft Bose, am 12. Januar 2019 im Vatikan. / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Enzo Bianchi, Gründer der Klostergemeinschaft Bose, am 12. Januar 2019 im Vatikan. / © Romano Siciliani ( KNA )

Bianchi, einer der bekanntesten geistlichen Autoren Italiens, hatte die Gemeinschaft 1965 ins Leben gerufen. Zunächst kündigte er an, sich der vatikanischen Aufforderung zu beugen, weigerte sich anschließend aber aufgrund gesundheitlicher Gründe, ihr Folge zu leisten. Im Juni 2021 verließ er die Gemeinschaft schließlich. 2023 wurde bekannt, dass Bianchi eine neue Gemeinschaft gegründet hat: Sie befindet sich ebenfalls im Piemont und heißt "Casa Madia".

Die Behörden des Papstes

Nach mehrjähriger Arbeit hat der Vatikan die Neuordnung der römischen Kurie veröffentlicht. Die Apostolische Konstitution "Praedicate evangelium" regelt den Aufbau der Kurie, darunter die Zuschnitte der sogenannten Dikasterien (Ministerien), Justiz- und Wirtschaftsorgane sowie der Büros des Heiligen Stuhls. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt die Organe kurz vor:

Blick auf den Petersdom / © STLJB (shutterstock)
Quelle:
KNA