Der Deutsche Caritasverband will seinen Standort Berlin in den kommenden Jahren deutlich verstärken. Damit wolle man den Herausforderungen der politischen Arbeit in der deutschen Hauptstadt besser begegnen können, heißt es in einem Eckpunktepapier des Verbandsvorstands, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.
Der Standort der Zentrale in Freiburg bleibt demnach "aktuell" Sitz des Verbandes und für mindestens zehn Jahre erhalten. Zuerst hatte die "Badische Zeitung" am Wochenende über die Pläne berichtet.
Keine standortbedingten Kündigungen
Die Zentrale des Caritasverbands beschäftigt nach eigenen Angaben 423 Menschen, die meisten davon noch in Freiburg. Bis 2030 sollen die Standorte in Berlin und Freiburg mindestens etwa gleich viele Beschäftigte aufweisen. Es sollen dafür allerdings keine standortbedingten Kündigungen ausgesprochen werden, wie aus dem Papier hervorgeht.
Darin heißt es weiter: "Alle Mitarbeitenden in Freiburg behalten ihre derzeitige Aufgabe." Es bestehe der Glaube daran, dass ein Konzept mit zwei großen Standorten mit Hilfe von hybridem Arbeiten und Flexibilität funktioniere.
Erwartungen an Präsenz in Berlin
Der Verbandsvorstand begründet die angekündigten Veränderungen unter anderem mit den eigenen Erwartungen und denen von Politik wie Gesellschaft hinsichtlich einer Präsenz in Berlin. Es gebe eine hohe Notwendigkeit, in der Hauptstadt kurzfristig auch physisch präsenter sein zu können. Denn: "Caritas und Freie Wohlfahrtspflege sind nicht mehr selbstverständlich und müssen in Berlin viel stärker vertreten und begründet werden."
Die Details der Grundsatzentscheidung seien in den kommenden Wochen mit Führungskräften und Beschäftigten zu diskutieren, heißt es im Eckpunktepapier weiter. Informationen zu den Verbandsstandorten in Brüssel und Köln sind dem nicht zu entnehmen.