Kirche in Polen sammelt erneut Geld für Ukraine-Hilfe

Solidarität zeigen

Die katholische Kirche in Polen hat erneut zur Solidarität mit den Opfern des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Am Aschermittwoch soll demnach landesweit Geld zur Unterstützung von Ukrainern gesammelt werden.

 Flüchtlinge zeigen Wohnort auf einer Karte / © Julia Steinbrecht (KNA)
Flüchtlinge zeigen Wohnort auf einer Karte / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Mit Blick auf den zweiten Jahrestag der Militärinvasion Russlands am 24. Februar warb der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, am Donnerstag für die Fortsetzung der Hilfe für in Not geratene Ukrainer.

Erzbischof Stanislaw Gadecki / © Paul Haring (KNA)
Erzbischof Stanislaw Gadecki / © Paul Haring ( KNA )

"Der Krieg dauert an, und deshalb - trotz einer gewissen Ermüdung - ist die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine umso notwendiger", so Gadecki. Polens Caritas helfe Ukrainerinnen und Ukrainern etwa in ihren 28 Zentren für Migranten und Flüchtlinge - psychologisch sowie bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Zudem biete sie Polnischkurse an.

Etwa 4,3 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der EU

Auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte die russische Armee am 24. Februar 2022 eine großangelegte Militärinvasion in der Ukraine begonnen. Die Ukraine konnte die Hauptstadt Kiew verteidigen, russische Truppen nahmen aber Gebiete im Osten und Süden des Landes ein.

Nach UN-Angaben starben in dem Krieg mindestens 10.000 Zivilisten. Laut Schätzungen kamen bisher rund 200.000 Soldaten ums Leben. Knapp eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer flohen vor dem Krieg nach Polen.

Nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat beläuft sich die Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der EU auf etwa 4,3 Millionen Personen. Deutschland beherberge die mit 1,25 Millionen größte Gruppe, gefolgt von Polen (955.000) und Tschechien (373.000), hieß es am Donnerstag.

Katholische Kirche in Polen

Die römisch-katholische Kirche hat in Polen traditionell viel Einfluss. Das hat auch historische Gründe:

Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts, als die drei Nachbarmächte den polnischen Staat für 123 Jahre ganz auflösten, gilt die Kirche als Bewahrerin der nationalen Identität. In den vergangenen Jahren verlor sie aber besonders in der jungen Generation an Ansehen.

Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk (shutterstock)
Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk ( shutterstock )
Quelle:
KNA