Papst begegnet anderen Religionen in der Mongolei

"Wir haben einen gemeinsamen Weg"

Papst Franziskus hat die Religionen der Welt zum Dialog aufgerufen. Die katholische Kirche glaube fest an den Dialog, sagte er in der Mongolei vor Vertretern anderer Religionen. Dieser stehe aber nicht im Widerspruch zur Verkündigung.

Papst Franziskus spricht während eines Treffens mit religiösen Führern in der Mongolei / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus spricht während eines Treffens mit religiösen Führern in der Mongolei / © Andrew Medichini ( dpa )

"Der Dialog ebnet die Unterschiede nicht ein, sondern hilft, sie zu verstehen", führte Franziskus weiter aus. "Wir haben einen gemeinsamen Ursprung, der allen die gleiche Würde verleiht, und einen gemeinsamen Weg, den wir nur zusammen gehen können, da wir unter ein und demselben Himmel wohnen, der uns erleuchtet und umhüllt."

Papst: Der Welt Harmonie geben

Papst Franziskus kommt zu einem Treffen mit religiösen Führern in der Mongolei / © Louise Delmotte (dpa)
Papst Franziskus kommt zu einem Treffen mit religiösen Führern in der Mongolei / © Louise Delmotte ( dpa )

Die Welt sei von Streit und Zwietracht zerrissen, sagte Franziskus. Würden die Verantwortungsträger der Nationen den Weg des Dialogs wählen, wäre dies ein entscheidender Beitrag zur Beendigung der Konflikte. Die Religionen hätten die Aufgabe, der Welt eine Harmonie zu geben, die technischer Fortschritt allein nicht bieten könne.

Wenn die Menschheit nur auf irdische Interessen ausgerichtet sei, ruiniere sie am Ende die Erde, wie Konflikte, Umweltzerstörung, Verfolgung und die Ablehnung menschlichen Lebens zeigten.

Der Papst warnte davor, Glaube und Gewalt, Heiligkeit und Zwang sowie Glaubensweg und Sektierertum miteinander zu vermengen. Verschlossenheit, Fundamentalismus und ideologischer Zwang ruinierten die Geschwisterlichkeit und gefährdeten den Frieden. Gläubige jedoch seien dazu berufen, sich für die Harmonie zwischen allen Menschen einzusetzen.

Worte von Vertretern anderer Glaubensrichtungen

Vor dem Papst hielten Vertreter anderer Religionen und christlicher Kirchen kurze Ansprachen. Die Weltreligionen seien in ihrer Philosophie und Weltanschauung unterschiedlich, sagte der Leiter eines buddhistischen Zentrums in der Mongolei, Abt Khamba Nomun Khan Gabju Choijamts Demberel. Dennoch gebe es ein gemeinsames Ziel: das Wohlergehen der Menschheit.

Der Rektor der einzigen orthodoxen Kirche in der Mongolei, Pater Antony Gusev (l)spricht zu Papst Franziskus (r)  / © Andrew Medichini (dpa)
Der Rektor der einzigen orthodoxen Kirche in der Mongolei, Pater Antony Gusev (l)spricht zu Papst Franziskus (r) / © Andrew Medichini ( dpa )

Der Leiter der einzigen russisch-orthodoxen Kirche in der Mongolei, Antony Gusev, berichtete von der Geschichte und der aktuellen Lage seiner Gemeinde in dem russischen Nachbarland.

Zudem richteten Vertreter des Schamanismus, Hinduismus, Islams, Judentums, Shintoismus, der Bahai sowie christlicher Kirchen Worte an den Papst.

Erster Papst in der Mongolei

Franziskus ist der erste Papst, der die Mongolei besucht. In dem Staat zwischen China und Russland hatte er am Samstag einen eindrücklichen Friedensappell formuliert.

Auf dem Programm stehen noch eine Messe und die Einweihung eines Sozialzentrums. Am Montag endet die viertägige Reise.

Programm der Papstreise in die Mongolei

Donnerstag, 31. August 2023, Rom - Ulan Bator

18.30 Uhr: Abflug vom römischen Flughafen Fiumicino nach Ulan Bator

 

Freitag, 1. September 2023, Ulan Bator

10.00 Uhr (04.00 Uhr MESZ): Ankunft und Begrüßungszeremonie am Internationalen Flughafen "Dschingis Khan" in Ulan Bator

 

Samstag, 2. September 2023, Ulan Bator

09.00 Uhr (03.00 Uhr): Offizielle Begrüßungsfeier auf dem Süchbaatar-Platz in Ulan Bator

09.30 Uhr (03.30 Uhr): Höflichkeitsbesuch beim Staatspräsidenten im Staatspalast in Ulan Bator

Papst Franziskus ist in der Mongolei eingetroffen / © Andrew Medichini (dpa)
Papst Franziskus ist in der Mongolei eingetroffen / © Andrew Medichini ( dpa )
Quelle:
KNA