In der Hauptstadt Nairobi und anderen Zentren gingen am Mittwoch die Menschen auf die Straße, um gegen eine umstrittene Steuererhöhung zu demonstrieren. Die Opposition hatte auch für Donnerstag und Freitag Massenproteste angekündigt.
Angespannte Lage nach mehr als 14 Toten bei Protesten
In Nairobi bewarfen Demonstranten laut örtlichen Medien die Sicherheitskräfte mit Steinen. Die Polizei reagierte mit Tränengas. Schulen und Geschäfte blieben in einigen Teilen des ostafrikanischen Landes geschlossen. Neben der Hauptstadt kam es auch in den Bezirken Homa Bay, Kisumu, Siaya, Kisii, Mombasa und Nakuru zu Tumulten.
Die Lage ist angespannt, nachdem Proteste gegen die Regierung in der vergangenen Woche mindestens 14 Tote forderten; einige Quellen sprechen von mehr als 20 Opfern. Wie die kenianische Zeitung "The Star" meldet, wurden am Mittwoch erneut Demonstranten durch Schüsse verletzt.
Vermittlung scheitert bisher an Bereitschaft der Beteiligten
Inmitten chaotischer Szenen sollen Kenias katholische Bischöfe einen Vermittlungsversuch gestartet haben. Doch weder Präsident William Ruto noch Oppositionsführer Raila Odinga seien zu einem Treffen bereit gewesen, betonte Erzbischof Martin Kivuva Musonde laut dem TV-Sender Citizen. "Wir werden da sein, falls sie sich noch anders entschließen", so der Geistliche.
Erst vor drei Tagen hatte der Erzbischof von Nyeri, Anthony Muheria, an Staatschef Ruto appelliert, bei seiner Führung "Menschlichkeit wiederherzustellen". Derzeit erlebten die Kenianer eine grobe und arrogante Art von Regierungsführung.