Digitale Kunst soll Kölner Dom finanziell unterstützen

Virtuell und doch ganz echt

Der Kölner Dombau-Verein will mit dem Verkauf von digitalen Bildern den Erhalt der Kathedrale fördern. Insgesamt sollen rund 3.500 Ausschnitte einer Fotografie des Westportals online angeboten werden. Ausdrucken ist aber auch möglich.

Der Dom als digitale Kunst: Oliver Schillings; Rüdiger Fuchs, Sektretär vom Zentral-Dombau-Verein zu Köln und Carsten Sander, Fotograf, zeigen eine Aufnahme und ein NFT vom Westportal des Kölner Doms am 28. Februar 2023 in Köln. / © Bernd Knopp (DR)
Der Dom als digitale Kunst: Oliver Schillings; Rüdiger Fuchs, Sektretär vom Zentral-Dombau-Verein zu Köln und Carsten Sander, Fotograf, zeigen eine Aufnahme und ein NFT vom Westportal des Kölner Doms am 28. Februar 2023 in Köln. / © Bernd Knopp ( DR )

Mit der Aktion "Dome Cologne NFT" werde angestrebt, auf der ganzen Welt neue Mitglieder und Unterstützer für die Instandhaltung des Weltkulturerbes zu gewinnen, das sagte Projekt-Initiator Oliver Schillings am Dienstag vor Journalisten in Köln sagte.

Westportal des Kölner Doms / © Norbert Frommelt (shutterstock)
Westportal des Kölner Doms / © Norbert Frommelt ( shutterstock )

Bei den digitalen Kunstwerken, sogenannten NFTs, handelt es sich laut Schillings um jeweils 20 mal 20 Zentimeter große Ausschnitte einer Fotografie des Domportals. Die riesige Fotografie sei mit einer Drohne aufgenommen und digital in ein grafisch zweidimensionales Abbild übersetzt worden. Die Abkürzung NFT steht für "Non-Fungible Token", was übersetzt "nicht-austauschbare Wertmarke" bedeutet.

Digitaler Besitz eines Kunstobjektes

Gemeint ist die digitale Form eines Vermögenswertes etwa in Form eines Kunstobjekts. Besitzer eines einzelnes Bild werden digital in einem Datensatz festgehalten. "Natürlich braucht es eine gewisse Affinität fürs Digitale", sagte Schillings. Er hofft, etwa durch Print-Ausdrucke einen weiteren Personenkreis gewinnen zu können.

Der Sekretär des Zentralen Dombau-Vereins (ZDV), Rüdiger Fuchs, betonte, dass es für den Erhalt der Kathedrale bürgerliches Engagement brauche: "Es ist wichtig, dass wir immer mehr Menschen erreichen."

Der 1842 gegründete Zentral-Dombau-Verein zählt nach eigenen Angaben knapp 18.000 Mitglieder und trägt etwa 60 Prozent der Kosten für die Dombauhütte durch Spendeneinnahmen, Paten- und Mitgliedschaften. Die Instandhaltung des Doms kostet sieben bis acht Millionen Euro jährlich.

Erlös für den ZDV

Die NFTs werden auf einer eigens eingerichteten Internetseite für mehrere hundert Euro pro Objekt verkauft. Drei Viertel des Erlöses sollen an den ZDV gehen. Zudem werden die Käufer automatisch für ein Jahr Mitglied im Verein.

Schillings hofft, mit dem Projekt eine langfristige, digitale und weltweite Gemeinschaft aufzubauen. Auf die große Fotografie des Westportals sollen noch weitere Kollektionen vom Dom folgen.

Zentral-Dombau-Verein zu Köln von 1842

Seit Generationen tragen die Mitarbeiter des Zentral-Dombau-Vereins dafür Sorge, dass Geld für den Kölner Dom eingesammelt und im Sinne des Vereinsziels verwendet wird. Mehr als 60 Prozent der jährlichen Baukosten zur Erhaltung des Domes bringt der überkonfessionell und unabhängig organisierte ZDV jährlich auf. Das Geld der Mitglieder investiert der Verein dabei ausschließlich in die Renovierungs- und Erhaltungskosten des Kölner Wahrzeichens.

Ein alter, verwitterter Baldachin in der Werkstatt der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Ein alter, verwitterter Baldachin in der Werkstatt der Kölner Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Quelle:
KNA