Finanzielle Hilfe und Anreize zum Energiesparen nötig

Durch Energiekrise in Existenznot

Verbraucherinnen und Verbraucher können durch die steigenden Energiepreise nach Einschätzung der Caritas schnell in Existenznot geraten. Trotz der bisherigen Entlastungsmaßnahmen nehmen immer mehr Menschen Beratungsangebote wahr.

 © Nando Vidal (shutterstock)

In die Beratungsstellen der Sozial- und Schuldnerberatung kämen jetzt Menschen, "für die der Gang in eine Beratungsstelle bislang außerhalb ihrer Vorstellungswelt lag", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, diesen Mittwoch in Berlin.

Sie äußerte sich in einer 100-Tage-Bilanz gemeinsam mit weiteren Mitgliedern einer von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission, die Ende Oktober Empfehlungen für den Umgang mit der Energiekrise vorgelegt hatte.

Nachhaltige Maßnahmen fehlen

Aus den Vorschlägen der Kommission war unter anderem die Gaspreisbremse entstanden. Diese leiste kurzfristig die gebotene finanzielle Abfederung für Verbraucher. Bisher fehlten aber nachhaltige Maßnahmen, um das Energiesparen zu fördern, so Welskop-Deffaa.

Die Antwort auf die Krise müsse ihrer Ansicht nach aber weiterreichen und aus zwei Pfeilern bestehen: "finanzielle Abfederung einerseits, starke Anreize zum Energiesparen andererseits". Dies sei sozial- und klimapolitisch unumgänglich.

Ausbau passgenauer Beratungen

Von der Bundesregierung verlangte sie, die Förderung von passgenauen Energiespar-Beratungsangeboten für die Verbraucher auszubauen. "Jede und jeder soll dazu befähigt werden, energie-fressenden Gewohnheiten im Alltag den Kampf anzusagen", forderte die Caritas-Präsidentin. Die bisherigen Maßnahmen, die aus den Empfehlungen der Kommission vor allem die Gaspreisbremse umsetzte, griffen hier noch zu kurz.

Quelle:
KNA