Irritation nach Hackerangriff auf Wiener Stephansdom

Plötzlich nächtliches Geläut

Die Glocken des Wiener Stephansdoms haben in der Nacht zu Mittwoch zahlreiche Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Verantwortlich dafür war ein Hackerangriff, wie Dompfarrer Toni Faber bestätigte. Und das war auch nicht der erste.

Polizeiauto vor dem Wiener Stephansdom (Archiv) / © Paul Wuthe (KNA)
Polizeiauto vor dem Wiener Stephansdom (Archiv) / © Paul Wuthe ( KNA )

Es sei nicht der erste Cyberangriff auf den Dom gewesen, "aber leider der erste erfolgreiche", so der Pfarrer gegenübr der Presseagentur Kathpress.

Touristin fotografiert Wiener Stephansdom / © Georg Hochmuth (dpa)
Touristin fotografiert Wiener Stephansdom / © Georg Hochmuth ( dpa )

Demnach verschafften sich die Hacker Zugang über die Firewall und nutzten aus, dass für die Fernwartung eine Internetverbindung mit einer Innsbrucker Glockenfirma besteht. 

Die Eindringlinge starteten um kurz nach zwei zunächst das Festgeläute im Südturm und danach das Geläute im nördlichen Heidenturm.

Manuelle Abschaltung

Die größte Glocke des Doms, die "Pummerin", läutete nicht; sie ist nicht ans Internet angeschlossen.

Nach gut 20 Minuten konnte der ebenfalls geweckte Dompfarrer das ungewöhnliche Geläute persönlich abschalten. Mittwochnachmittag habe man die Glocken vom normalen Internetzugang genommen und eine feste VPN-Leitung installiert, sagte Faber.

Erzdiözese Wien

Das Erzbistum Wien ist die von der Katholikenzahl her mit Abstand größte Diözese Österreichs. Sie umfasst das Bundesland Wien und die östliche Hälfte von Niederösterreich. Aufgrund der besonderen Größe und der unterschiedlichen Struktur dieser Gebiete ist die Diözese in drei Regionen, die Vikariate unterteilt, für die jeweils ein Bischofsvikar als Stellvertreter des Bischofs verantwortlich ist: 

 Stephansdom in Wien
 / © Annika Schmitz (KNA)
Stephansdom in Wien / © Annika Schmitz ( KNA )
Quelle:
KNA