Und die Geweihten?

Liebe von anderer Dimension

Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Wolfgang Ipolt, Bischof von Görlitz / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Was ist eigentlich Liebe? Beim Valentinstag denkt man an verliebte Paare, rote Rosen und kitschige Herzen. Dass die Liebe aber eine viel tiefere Dimension hat, bleibt dabei meist im Hintergrund. Berufen zu Liebe sind nicht nur Paare, sondern auch Menschen, die sich ganz Gott geweiht haben. 

Männer in der Kirche, die Priester oder Mönch geworden sind, haben eine ganz andere Vorstellung von Liebe. Denn sie berührt nicht nur ihre Wertschätzung von anderen Menschen, sondern vor allem ihre Liebe zu Gott. Der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, erklärt es so: "Man wird Priester aus Liebe zu Gott und zu den Menschen. Auf der einen Seite geht es darum, dass man mit seiner Person aber natürlich auch durch seine Arbeit, durch die Verkündigung oder den Religionsunterricht Gott präsent macht. Aber das können wir nur, wenn wir wirklich den Menschen zugewandt sind. Eine Liebe zu Allen – ob sie fern oder nah der Kirche sind, oder im Glauben stark oder schwach sind. - es ist eine Liebe in beide Richtungen."

Allerdings ist die Liebe für einen Priester nicht vergleichbar mit der zwischen Mann und Frau, wie Bischof Ipolt klarstellt: "Das ist eine andere Form Liebe - nur sie konkretisiert sich bei einem Ehepaar anders, als bei einem Priester, der dann andere Wege findet, weil Jesus selber so gelebt hat und seine Liebe allen zugewandt hat."

Pater Alberich Maria aus Neuzelle berichtet von seiner eigenen Liebesgeschichte: "Gott ist von seinem Wesen her Liebe. Sich selber verschenken. Überfließend. In großer Freiheit will er mit seiner Liebe die Menschen durchströmen in einer väterlichen Liebe vor allem agiert Gott mit den Menschen und die will er durch uns Priester hindurch der Weltkundtun und so kann auch ich sagen, dass ich dann in der Berufungszeit als Mönch ganz starkes Verliebtsein gespürt habe." Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt erklärt: "Man wird Priester aus Liebe zu Gott und zu den Menschen. Auf der einen Seite geht es darum, dass er mit seiner Person aber natürlich auch durch seine Arbeit, durch die Verkündigung, Religionsunterricht Gott präsent macht. Aber das kann er nur, wenn er wirklich den Menschen zugewandt ist. Eine Liebe hat zu Allen – ob sie fern oder nah der Kirche sind, oder im Glauben stark oder schwach sind. Es ist eine Liebe in beide Richtungen." 

Verliebt sein in Gott, das ist tatsächlich möglich, sagt auch Maximilian Heim, der Abt der Zisterzienser aus Heiligenkreuz in Österreich: "Diese Liebe ist immer auch überströmend. Sie ist nie etwas Selbstisches, wo man sich nur selber sucht, sondern wo man offen ist für das Du".

(Rocco Thiede)