Stefanie Kaufmann

Journalistin und Pressesprecherin
Stefanie Kaufmann / © Angela Krumpen  (ak)

Warum leben in unserer reichen Gesellschaft Menschen auf der Straße? Was ist ihnen passiert? Und - kann das jeden treffen? Das sind Fragen, die die Journalistin Stefanie Kaufmann stellt. 

Stefanie Kaufmann hat dabei die einzigen gefragt, die das wirklich bantworten können: Menschen, die auf der Straße leben. Aus diesen Fragen ist ein Buch geworden. "Draußen sein", heißt es. Ein Erfolg, den niemand und schon gar kein Verlag, dem Buch zugetraut haben. Das heißt ,niemand stimmt nicht: "Ich selbst habe natürlich an den Erfolg geglaubt. Deswegen haben wir das Projekt auch durchgezogen", stellt Stefanie Kaufmann mit Bestimmtheit fest.

Sehnsucht nach Ruhe

Es war die Sehnsucht nach einer anderen Welt, die die Journalistin vor Jahren an den "Gutenachtbus" in Düsseldorf brachte. In anderen Städten kennt man solche Initiativen für Obdachlose unter anderen Namen, sie heißen zum Beispiel auch Kältebusse. Stefanie Kaufmann, die als Hauptstadtkorrespondentin für die Rheinische Post und als Pressesprecherin für die Grünen in Berlin und Düsseldorf arbeitete, sehnte sich in der harten Welt der Politik und der schnellen der Pressearbeit nach mehr Beständigkeit und der Möglichkeit innezuhalten.

"Ich komme dadurch immer noch zur Ruhe. Auf der Straße geht es um ganz andere, echte Probleme. In den Stunden am Bus kann ich mich auch selber wieder vergewissern, darüber, was wirklich wichtig ist." Stefanie Kaufmann lernte die Menschen kennen, für die der Bus da war. Und entdeckte neue Welten: "Am Hauptbahnhof gibt es sehr viele Junkies. Sie erzählten mir, wie man Heroin nimmt, wie man Autos knackt, wie man auf der Straße an den Stoff kommt." Wobei Stefanie Kaufmann die Menschen gerade nicht journalistisch befragte: "Die Themen kamen von den Obdachlosen. Die fingen einfach an, mir zu erzählen."

Die im Dunkeln sieht man doch. Wenn man will

Als Stefanie Kaufmann die bewegenden Geschichten obdachloser Menschen hörte, wuchs ein neuer Wunsch in ihr, diese Geschichten aufzuschreiben. Genau so, wie die Menschen sie selbst erzählen. Damit diese Erzählungen bei allen Lesern das bewirken können, wie es Stefanie Kaufmann selbst ergangen ist: mehr Verständnis dafür, warum Menschen auf der Straße landen. Und was sie dort brauchen.

Über Nicki, Rolli, Andi und sechs weitere Menschen hat Stefanie Kaufmann deswegen Geschichten aufgeschrieben und in der jungen Janna Lichter eine wunderbare Kommunikationsdesignerin gewinnen können. Gemeinsam haben die beiden neun einfühlsam erzählte und reich bebilderte Porträts geschaffen, das unternehmerische Risiko für ein Buch zunächst selbst getragen - und am Ende doch noch einen Sponsor in der Bürgerstiftung Düsseldorf gefunden.

Stefanie Kaufmann arbeitet seit vielen Jahren auch als Pressesprecherin, anfangs für den Bundesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen. Seit September 2024 ist sie die Pressesprecherin des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV).

Stand:
Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!