Sieghard Wilm

Pastor
St. Paulikirche / © Angela Krumpen
St. Paulikirche / © Angela Krumpen

Es regnete am 2. Juni 2013 in Hamburg. Wer weiß, vielleicht wäre sonst alles anders gekommen. Aber weil es regnete, hat Pastor Wilm seine Kirche auf St. Pauli in Hamburg obdachlosen afrikanischen Flüchtlingen aufgeschlossen.  Und eine beispiellose Protestaktion, die die Stadt spalten, eine Bürgerbewegung schaffen und immer wieder in Gewaltaktionen eskalieren würde, hatte begonnen.

"Embassy of hope, Botschaft der Hoffnung", hat Sieghard Wilm seine Kirche genannt, in der 80 afrikanische Männer, 40 Christen und 40 Muslime, über 170 Tage wohnten. Geflohen vor Bürgerkrieg und lybischen Rebellen strandeten sie erst in Lampedusa und dann irgendwann auf Hamburgs Straßen. Viele Menschen haben sich in dieser Zeit der Kirche zugewandt. Wollten solidarisch sein oder tatkräftig helfen.

Die Sendung domradio-Menschen ist heute zu Gast auf St. Pauli, bei Pastor Sieghard Wilm. Und wir werden über Lampedusa in Hamburg reden. Aber auch herausfinden, wie ieiner ist, der etwas tut, was alle anderen nicht getan haben: die Kirchentüre aufschließen und ein schützendes Dach gegen Regen, Obdachlosigkeit und Rechtlosigkeit anbieten.