Es gibt gut 250 Kardinäle, doch ein Kardinal als Ritter der britischen Krone ist einmalig. Als erster Bischof aus Papua-Neuguinea wurde Sir John Ribat 2016 in den Kardinalsstand erhoben. Im gleichen Jahr wurde er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Welcher Titel protokollarisch höher gestellt sei, frage er sich bis heute, sagte er 2024 im DOMRADIO.DE-Interview. "Das konnte mir bis jetzt noch niemand sagen."
In seiner Heimat ist Ribat ein unermüdlicher Kämpfer gegen den Klimawandel, der in der Pazifikregion bereits jetzt ganze Inseln verschlingt. "Wir verlieren unsere Heimat", sagte er im gleichen Interview. Papst Franziskus, der mit seiner Umweltenzyklika "Laudato si" ein neues kirchliches Bewusstsein für den Umweltschutz geschaffen hat, besuchte Ribat und seine Heimat noch vor einem guten halben Jahr, im September 2024. Dort rief er zum Frieden auf – zwischen den Menschen und auch mit der Natur. "Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses!"
Geboren am 9. Februar 1957 in Volavolo an der Küste der Bismarck-See, schloss er sich nach der Schule den Herz-Jesu-Missionaren an und arbeitete als Pfarrseelsorger, später als Novizenmeister seines Ordens. Mit 43 Jahren wurde er zum Weihbischof in Bereina ernannt, einem Bistum von der Größe von Rheinland-Pfalz, jedoch mit lediglich 86.000 Katholiken. 2007 machte ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof-Koadjutor der Hauptstadt Port Moresby; ein Jahr später übernahm er das Erzbistum offiziell.
Von einem Südsee-Paradies ist der Pazifik-Staat weit entfernt: Trotz Wirtschaftswachstums zählt Papua-Neuguinea noch immer zu den ärmeren Entwicklungsländern. Malaria und Aids sind verbreitet. Australien lässt dort seit Jahren Migranten und Flüchtlinge internieren.