Bischof Dr. Gebhard Fürst, geboren am 2. Dezember 1948 in Bietigheim, stand von 2000 bis 2023 an der Spitze der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Als elfter Bischof des Bistums trug er Verantwortung für rund 1,8 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Württemberg. Sein bischöflicher Wahlspruch war "Propter nostram salutem" – "Um unseres Heiles willen".
Fürst studierte Theologie in Tübingen und Wien und wurde 1977 in Ellwangen zum Priester geweiht. Erste seelsorgliche Erfahrungen sammelte er als Diakon in Nürtingen und als Vikar in Stuttgart-St. Joseph. Parallel zu seiner pastoralen Arbeit widmete er sich intensiv der Wissenschaft: Als Doktorand und späterer Repetent im Tübinger Wilhelmsstift beschäftigte er sich mit Fragen der Fundamentaltheologie und promovierte 1987.
Von 1986 an prägte Fürst die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart als deren Direktor über vierzehn Jahre hinweg. Diese Zeit machte ihn zu einer wichtigen Stimme in gesellschaftlichen Debatten – und führte ihn 1999 zur Ernennung zum Päpstlichen Ehrenkaplan. Am 17. September 2000 wurde er schließlich zum Bischof geweiht und in sein Amt eingeführt.
Über viele Jahre war Fürst in zentralen kirchlichen und gesellschaftlichen Gremien tätig: als geistlicher Assistent des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Mitglied des Nationalen Ethikrats der Bundesregierung sowie als Vorsitzender verschiedener Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz, darunter der Publizistischen Kommission und der Unterkommission Bioethik. Darüber hinaus leitete er die Jury des Katholischen Medienpreises und wurde 2013 mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.