Chronik der fast 900-jährigen Geschichte der Abtei Himmerod

Klosterkirche der Abtei Himmerod / © Wolfgang Radtke (KNA)
Klosterkirche der Abtei Himmerod / © Wolfgang Radtke ( KNA )

1134/35: Bernhard von Clairvaux gründet im Tal der Salm in der Eifel die Abtei Himmerod. Es ist neben Kloster Eberbach im Rheingau die erste der beiden direkten Gründungen des Ordensheiligen auf deutschem Gebiet.

1178: Erzbischof Arnold von Trier weiht den romanischen Kirchbau von Himmerod ein. Junge Männer aus Ritterstand und Adel treten dem Kloster bei, das dadurch an Grundbesitz gewinnt.

1189: Aufgrund des schnellen Wachstums der Abtei errichten Himmeroder Mönche das Tochterkloster Heisterbach im Siebengebirge (Erzdiözese Köln).

1212: Der Heisterbacher Abt Hermann II. gründet das Tochterkloster Marienstatt im Westerwald, dem er bis 1223 vorsteht.

1506: Abt Jakob aus Hillesheim lässt einen geräumigen Bibliotheksraum errichten. Jungen Mönchen wird es erstmals erlaubt, theologische Studien auch außerhalb des Klosters aufzunehmen.

1751: Die neu gebaute Klosterkirche, damals größte Barockkirche der Rheinlande, wird geweiht.

1802: Der in den französisch besetzten linksrheinischen Gebieten betriebenen Säkularisation fällt auch Himmerod zum Opfer, das im Juli als Kloster aufgelöst wird und künftig als Steinbruch genutzt wird.

1919: Sieben aus Bosnien vertriebene deutsche Zisterziensermönche erwerben von Reichsgraf Ottokar von Kesselstatt das Gut Himmerod. Sie setzen das alte Pfortengebäude instand und richten es als vorläufiges Kloster ein.

1922: Auf Wunsch der Trierer Bistumsleitung übernimmt die Abtei Marienstatt im Westerwald, rund 700 Jahre zuvor aus der Himmeroder Tochter Heisterbach hervorgegangen, die Funktion einer Mutterabtei für Himmerod.

Bis 1927: Die alten Konventsgebäude werden wieder errichtet.

1960: Der Trierer Bischof Matthias Wehr weiht die nach alten Plänen rekonstruierte Kirche.

2011: Eine drohende Insolvenz der Wirtschaftsbetriebe mit Gaststätte, Fischerei, Gärtnerei, Buch- und Kunsthandlung kann abgewendet werden.

2017: Die für Himmerod zuständige Mehrerauer Kongregation deutschsprachiger Zisterzienserklöster beschließt die Auflösung des Himmeroder Konvents, dem nur noch sechs Mönche angehören.

(KNA, 14.10.17)