Zwischenfall bei Gedenken an Opfer der Pariser Kommune von 1871

Erzbistum reagiert konsterniert

Die Veranstaltung hatte einen rein religiösen Charakter. Doch bei einem Gedenkzug für die kirchlichen Opfer der "Pariser Kommune" vor 150 Jahren ist es in der französischen Hauptstadt zu Zusammenstößen mit Demonstranten gekommen.

Polizisten in Paris (Archiv) / © Jose HERNANDEZ Camera 51 (shutterstock)
Polizisten in Paris (Archiv) / © Jose HERNANDEZ Camera 51 ( shutterstock )

Laut Medienberichten wurde mindestens ein Teilnehmer des Gedenkzugs am Wochenende verletzt, als eine Gruppe vermummter Jugendlicher und junger Erwachsener die Zeremonie mit Gewalt zu stören versuchte. Kurz zuvor hatte demnach eine andere Gruppe Slogans wie "Haut ab!" oder "Tod den Faschos!" skandiert. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Bei dem vom Erzbistum Paris organisierten Gedenken am Samstag wollten die rund 300 Teilnehmer ursprünglich vom Square de la Roquette rund vier Kilometer zur Kirche Notre-Dame-des-Otages pilgern. Auf diese Weise sollte unter anderem an die Hinrichtung des damaligen Pariser Erzbischofs Georges Darboy am 24. Mai 1871 durch die aufständischen Kommunarden erinnert werden.

Rein religiöser Charakter

Die katholische Kirche stand in der revolutionären Auseinandersetzung um Paris im bürgerlich-konservativen Lager der französischen Übergangsregierung und gegen die linke "Pariser Kommune".

Die Veranstaltung habe ausschließlich religiösen Charakter gehabt, "es gab keine einzige politische Forderung", erklärte der Pariser Weihbischof Denis Jachiet, der an der Prozession teilnahm. Nach den Zusammenstößen mit den mutmaßlich linksradikalen Demonstranten wurde der Gedenkzug in der nächstgelegenen Kirche Notre-Dame de la Croix beendet.

Am Sonntag wollte der Pariser Erzbischof Michel Aupetit in Notre-Dame-des-Otages ein Festhochamt zum Gedenken an die kirchlichen Opfer der Kommune feiern.


Quelle:
KNA