Kirche droht laut Bischof Oster Verlust des Glaubenskerns

Rückbesinnung nötig

Der Passauer Bischof Stefan Oster fürchtet, dass die Kirche in Anpassung an die moderne Gesellschaft ihren "inneren Kern" und ihre religiöse Identität verlieren könnte. Es brauche eine Rückbesinnung auf zentrale Glaubensinhalte.

Bischof Stefan Oster / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Stefan Oster / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Rückbesinnung sei auch auf den "unveränderlichen Kern des christlichen Menschenbildes" nötig, schreibt Oster in einem Gastbeitrag für die Freiburger Zeitschrift "Herder Korrespondenz".

Kirchliche Lehren an moderne Gesellschaft anpassen?

Der Bischof fragt, ob hinter Diskussionen um Zölibat, Weihe von Frauen oder Sexualmoral nicht der Wunsch stehe, die kirchlichen Lehren an die moderne Gesellschaft anzupassen. Dies sei der falsche Weg, so Oster. Entscheidend sei ein "Gang in eine Sammlung nach innen, in eine Stärkung erneuerter christlicher Identität".

Es gehe um "Heilsrelevanz"

Nach Osters Beobachtung sind Kirche und Glaube heute nur da überzeugend und lebendig, "wo Menschen sich neu sammeln, wo sie ernsthaft und offen und tief miteinander beten, wo sie ausdrücklich auch inhaltlich um ihren Glauben ringen". Der Kirche, so Oster, solle es nicht um gesellschaftliche Relevanz gehen, sondern um "Heilsrelevanz". 

Bistum Passau

Die Diözese Passau wurde 739 von Bonifatius gegründet und war einst mit mehr als 42.000 Quadratkilometern das größte Bistum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es erstreckte sich donauabwärts bis Wien. Im Lauf der Geschichte verlor die Diözese sechs Siebtel ihres Gebiets an neu gegründete Bistümer wie Linz, Sankt Pölten und Wien. Mit der Säkularisation 1803 endete die weltliche Herrschaft der Passauer Bischöfe.

Passauer Dom / © Maria Irl (KNA)
Passauer Dom / © Maria Irl ( KNA )
Quelle:
KNA